Globale Auswirkungen auf die Geschlechterordnung

Der Tagungsband der internationalen Konferenz der Universität Paderborn, die im April 2013 stattfand, beleuchtet Transnationalität und ihre Auswirkung auf das Geschlecht im Privatleben sowie am Arbeitsmarkt und beschäftigt sich mit den wissenschaftstheoretischen und methodologischen Fragestellungen dieser Entwicklung. Es bestätigt sich, dass es kaum Veränderungen in der Geschlechterordnung im Zeichen von grenzüberschreitender Mobilität im Arbeits- und Privatleben gibt. Exemplarisch wird berichtet, dass ukrainische Arbeitsmigrantinnen nach Arbeitsphasen im Ausland ihre angestammten Plätze in der Familie wieder einnehmen. Hochqualifizierte Frauen können Karriere machen und sich dabei männlicher Netzwerke und Strukturen bedienen. Unter Verwendung des „doing difference“ Ansatzes hat sich bei Jugendlichen gezeigt, dass Geschlecht eine wichtige, wenn auch nicht immer dominante Strukturkategorie darstellt. Neue theoretische Forschungsansätze wurden erforderlich, um der Komplexität des Themas zu entsprechen. Dazu zählt der geschlechtersensible Ansatz der „gendered transnational geographies“, der es ermöglicht, Ungleichheiten auch über vielfältige soziale und geographische Achsen hinweg zu analysieren. In den ersten zwei Teilen zeigt das Buch durch die narrativen Erzählungen die gegenwärtigen Herausforderungen der Genderforschung auf und im dritten Teil werden erste Lösungsansätze zur Erfassung und Analyse angeboten. Silvia Moosmaier
Geschlecht und transnationale Räume – Feministische Perspektiven auf neue Ein- und Ausschlüsse. Hg. von Julia Gruhlich und Birgit Riegraf. 271 Seiten, Westfälisches Dampfboot, Münster 2014   EUR 30,80