FrühjahrFrühjahr 20102010:: Technik/NaturwissenschaftenTechnik/Naturwissenschaften

IngenieurInnenwissenschaften

Dieses vielseitige und einfach verständliche Lehrbuch führt in die Zusammenhänge zwischen Geschlecht und Technik ein. Nach einer Einführung über Sozialisationsansätze und die Konstruktion von Geschlecht werden in den ersten Kapiteln die numerischen Verhältnisse in technischen Ausbildungen in den Blick genommen. Aufschluss darüber, wie es zum dargelegten Ungleichgewicht kommt, bieten entsprechende Erklärungsansätze und Einblicke in die historische Entwicklung des IngenieurInnenberufs. Ein nächster thematischer Block umreißt die Forschung zu Geschlecht und Technik. Aufbauend auf sozialwissenschaftlichen Theorien zur Technik werden die Argumentationen der feministischen Technikkritik und -gestaltung zusammengefasst. Dabei geht es darum, wie Geschlechtervorstellungen in der Technikgestaltung wirksam werden. Wie wiederum die Technik die Geschlechterverhältnisse mitgestaltet, zeigt sich anschaulich an Forschungsergebnissen zur Verbindung zwischen Männlichkeit und Technik, zu aktuellen medialen Technik-Bildern, sowie in Untersuchungen zu technischen Fach- und Arbeitskulturen. Abgerundet wird das Buch mit einem Kapitel über geschlechterpolitische Strategien an Universitäten und in Unternehmen. Durch seine Klarheit und Breite eignet sich das Lehrbuch hervorragend als Einstieg für Studierende. Es bietet zahlreiche weiterführende Literaturangaben und wird für Vortragende äußerst hilfreich bei der verständlichen Aufbereitung entsprechender Lehrinhalte sein! Doris Allhutter
 
Bente Knoll und Brigitte Ratzer: Gender Studies in den Ingenieurwissenschaften. 220 Seiten, Facultas Universitätsverlag, Wien 2010 EUR 16,-

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Strukturen/Wissenschaften

Mit Geschlecht in Mathematik und Informatik beschäftigt sich der Sammelband, der auf eine 2005 an der Freien Universität Berlin gehaltene Ringvorlesung zurückgeht. Als objektiv und geschlechtsneutral verstehen sich diese beiden ‘Strukturwissenschaften’, die nicht sehr erfolgreich darin sind, Frauen als Wissenschaftlerinnen zu gewinnen und als Lehrende und Forschende zu halten. Im ersten Teil des Bandes wird die Fachkultur der Mathematik in den Blick genommen. In der Zusammenschau soziologischer und historischer Analysen und didaktischer Überlegungen, stellt sich die Frage, was das fachbezogene Selbstvertrauen von Studierenden, oder eben dessen Fehlen, über die Qualität der Ausbildung an Universitäten aussagt. Gefördert, so der Grundtenor der Texte, werden Frauen vorwiegend beim ‘freiwilligen Ausstieg’, und zwar im besten Fall durch fehlende Anerkennung und Unterstützung. Zur Anwendung kommen mathematische Verfahren u.a. in der Informatik. Und so zeigt sich im zweiten Teil, dass sich Geschlecht auch in den Inhalten dieser Disziplinen bemerkbar macht. So untermauern etwa medizinische Studien, die sich akribisch auf die Suche nach den Unterschieden zwischen Männern und Frauen gemacht haben, ihre Theorien mit scheinbar neutralen Computervisualisierungen. Und Software transportiert soziale und kulturelle Bedeutungen, indem sie das Handeln von Menschen und auch die Interaktionen in einer Gesellschaft strukturiert. Doris Allhutter
 
Geschlechterforschung in Mathematik und Informatik. Eine (inter)disziplinäre Herausforderung. Hg. von Mechthild Koreuber. 241 Seiten, Nomos, Baden-Baden 2010 EUR 40,10

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