HerbstHerbst 20102010::Pädagogik Pädagogik

(Un)Doing Gender im Schulalltag

Der Band ist das Resümee eines Forschungsprojekts, das an drei Schulen der Sekundarstufe 2 durchgeführt wurde. Ziel war es, durch die Verknüpfung der theoretischen Grundlagen der Gender Studies mit der angewandten Fachdidaktik Deutsch und den Beiträgen der Schüler_innen, Wissen auszutauschen und für neue Fragestellungen zu nutzen. Konstruktion und Dekonstruktion von Geschlecht in Interaktionsprozessen zwischen Schülerinnen und Schülern, zwischen Schüler_innen und Lehrer_innen und zwischen Lehrerinnen und Lehrern im Unterrichtsfach Deutsch stehen im Mittelpunkt der Untersuchung. Ausgangspunkt bildet das Leitparadigma der Gender Studies, der situativen und interaktiven Herstellung von Geschlechterrollen. Entlang der drei Analyseebenen Sprache – Politik – Performanz wird der Deutschunterricht beleuchtet durch Unterrichtsbeobachtungen, Lehrer_innen- und Schüler_inneninterviews und durch das Setting des Action Research, wodurch die Trennung von Forscher_innen und Beforschten aufgehoben wird und die Schüler- _innen selbst zu Forscher_innen werden. Neben einem kurzen Einblick in die theoretische Projektausgangslage der Gender Studies, der Forschungsmethoden und der sechs Projektphasen, gibt es kurzweilige, sehr aussagekräftige Beschreibungen der gewonnenen Erkenntnisse der vergeschlechtlichten Interaktionsprozesse im schulischen Kontext - einem noch kaum erforschten Gebiet. Eine Empfehlung für alle Lehrer_innen und die, die es werden möchten. Doris Pichler
 
(Un)Doing Gender als gelebtes Unterrichtsprinzip. Sprache – Politik – Performanz. Hg. von Marlen Bidwell-Steiner und Stefan Krammer. 192 Seiten, facultas.wuv, Wien 2010 EUR 18,50

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