LesbensachbücherAktuelle Ausgabe: Lesbensachbücher

Lesben als mediale Leerstelle

Die Ergebnisse, zu denen die Journalistin und Kommunikationswissenschaftlerin Elke Amberg in ihrer empirischen Untersuchung deutscher Tagungszeitungen im Jahr 2009 kommt, sind für die reflektierte Leserin freilich nicht überraschend oder neu: Lesbische Frauen, Lebensweisen und Themen sind nicht nur grundsätzlich medial unterrepräsentiert, sondern werden auch in Artikeln über „Homosexualität“ nur bedingt oder gar nicht besprochen. Anhand konkreter Fallbeispiele (z.B. Berichterstattungen über den CSD) diskutiert Amberg unterschiedliche Formen der medialen Marginalisierung und Ausblendung von lesbischen Frauen und differenziert zwischen verschiedenen Strategien ihrer (themenspezifischen) Un/Sichtbarmachung. Auch wenn eine konkrete empirische Fundierung der These von der nach wie vor existierenden medialen Leerstelle Lesben als besondere Stärke dieser Publikation gelten kann, vermisst die informierte Leserin doch eine differenziertere Diskussion und Anbindung der Ergebnisse an aktuelle kulturwissenschaftliche und queere Debatten um Repräsentation und Sichtbarkeit. Die Publikation „Schön! Stark! Frei“ eignet sich daher sowohl als fundierter empirischer Unterbau für weitere theoretische Reflexionen, kann aber auch interessierte Einsteiger_innen anhand konkreter Fallbeispiele in das Themengebiet einführen. Christine Klapeer
 
Elke Amberg: Schön! Stark! Frei! Wie Lesben in der Presse (nicht) dargestellt werden. 245 Seiten, Ulrike Helmer Verlag, Sulzbach/Taunus 2011 EUR 20,60

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