Kategorie: (Auto)Biografien

Ein Gefängnis als Universität des Lebens

Um ihren Roman Die Kunst der Freude zu schreiben, gab die ehemalige Schauspielerin Goliarda Sapienza alles auf, bis sie eines Tages aus finanzieller Not einen Diebstahl beging und im römischen Frauengefängnis Rebibbia landete. Ihre Erfahrungen dort hielt sie in einem Tagebuch fest, das nun in deutscher Übersetzung vorliegt und sowohl...

Zeiten-Reisen

Alice ­Schalek nimmt uns in ihren Reportagen mit auf Reisen nach Brasilien, Chile und Peru, ein paar Jahre später nach Indien, Ost- und Südafrika und die USA. Wir reisen aber auch in die 1920er und 1930er Jahre. In Südamerika verfolgen wir Schicksale europäischer Auswander:innen, viele davon gescheiterte Existenzen. Aus Indien,...

Früher Tod, fehlender Lyrikband

Renia Spiegel, die Verfasserin des Tagebuchs schreibt im Jänner 1939: „Und schweigen wirst du, wie das mit dem verzauberten Schlüssel verschlossene Zauberbuch, das in einem Zauberschloss versteckt ist. Niemals verrätst du mich. Vielleicht werden es die kleinen blauen Buchstaben tun, die von Menschen erkannt werden.“ (S. 17) Jahrzehnte später wird...

Ilse Aichinger im Porträt

Im Jahr 2021 wäre Ilse Aichinger hundert Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass sind einige neue Publikationen zum Leben und Werk der Schriftstellerin erschienen, die mit ihrer knappen, auf große Genauigkeit wertlegenden Schreibweise zu den wichtigsten Stimmen der österreichischen Literatur nach 1945 zählt. Neben ihrem einzigen Roman Die größere Hoffnung,...

Hommage an eine vergessene jüdische Malerin

In der Reihe Jüdische Miniaturen zeichnet Heike Carstensen ein kurzes, aber inhaltsreiches Porträt der zu Lebzeiten bekannten und erfolgreichen, nach 1945 aber vergessenen und erst seit den 1970er Jahren wiederentdeckten Malerin und Graphikerin ­Julie Wolfthorn. Der biographische Abriss beginnt mit ihrer Übersiedlung von Thorn (daher der selbstgewählte Name Wolfthorn) nach...

Ich gehe meinen Weg für mich

Eva Geber hat sich auf die Suche nach dem Nachlass von Dora Kallmus begeben. Das fotografische Werk der großen Madame D’Ora hat mittlerweile seinen Weg an die internationale Öffentlichkeit gefunden, wovon auch eine große Werkschau im Leopoldmuseum 2018 zeugte. Es ist der anschauliche schriftliche Nachlass, der quer über Europa verstreut, gesammelt...

Das Leben der Susan Taubes

Die Schriftstellerin, Schauspielerin und Religionswissenschaftlerin Susan ­Taubes (1928–1969) kam 1939 nach der Scheidung ihrer Eltern mit ihrem Vater, dem ungarischen Psychoanalytiker Sandor S. ­Feldman, in die USA. 1949 heiratete sie den später in Deutschland einflussreichen Philosophen und Rabbiner Jacob ­Taubes, dessen Vater Zwi ­Taubes als Rabbiner in Wien und Zürich amtiert...

Pionierinnen in der Medizin

Elizabeth und Emily sind die beiden Blackwell-Schwestern, die als erste Frauen Medizin studierten. Im Jahr 2022 sind rund 35 Prozent MedizinerInnen und mehr als die Hälfte aller Studierenden der Medizin Frauen. Die Autorin schreibt über das Leben und Wirken von zwei ehrgeizigen Persönlichkeiten und wirft dabei ein aufschlussreiches neues Licht...

Ausgeliefert!

Im deutschsprachigen Raum hat das Thema der Unterbringung von Heimkindern in den letzten Jahren einiges an Aufmerksamkeit erfahren. In Anja Röhls aufgezeichneten Fallbeispielen geht es um 23 Kinder, die nur für eine kurze Zeit (ca. 6–12 Wochen) nach 1945 ihren Aufenthalt in Kinderkur- und Erholungsheimen verbringen. Die Gründe für ihre...

Lebenswege und Lebensabschnitte

18 autobiografische Erzählungen werden jeweils mit einer kurzen Beschreibung von Anne Ameri Siemens vorgestellt. Wem verdanken die Frauen ihre Erfolge? Erfolg knüpft sich für diese nicht unbedingt an ökonomische Vorteile, sondern ist oft mit persönlicher Zufriedenheit verbunden, ein Ziel erreicht zu haben. Die Auswahl der Frauen ist bunt. Alter, Nationalität,...