Verschlagwortet: Österreich

Heiter und grausam

Der Untertitel zu Doris Nußbaumers Band „Mörderische Menschenspiele“ bringt es knapp auf den Punkt: „Kurzprosa zwischen Heiterkeit und Grauen“, und das bezieht sich nicht nur auf die Band¬breite unter den Prosastücken, sondern innerhalb jedes einzelnen. Der gemütliche Fernsehabend, das beobachtende Kind, der gran-telnde Chauvi-Opa und Oma und Mama, die sich...

Das Drama der Freundschaft

Moritz und Raffael lernen sich zufällig im Alter von drei Jahren auf einem Kinderspielplatz eines Bergdorfes in der Nähe von Hallein kennen. Vom ersten Moment an bestimmt Raf, dass Motz und er Freunde für immer bleiben. In der letzten Klasse des Gymnasiums stößt Johanna zu den beiden und verschärft damit...

Eine große Literatin!

Auch der letzte Band der fünfbändigen Elfriede Gerstl-Werkausgabe gibt wieder viele interessante Gedanken der österreichischen Autorin wieder. Es sind unveröffentlichte Gedichte, Prosa¬stücke, Reflexionen, Träume, Interviews und Denkkrümel aus fünf Jahrzehnten, die von Christa Gürtler und Martin Well aus Gerstls Nachlass zusammengestellt wurden. Ihre Denkkrümel sind treffsicher und hinreißend: Ob es...

Was soll ich mit diesem Leben machen?

Annika ist fast 30 und weiß nicht so genau, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Der Job als Physiotherapeutin war unbefriedigend – der neue Job als Kellnerin ist es aber auch. Liebesbeziehungen mit Männern sind irgendwie verlogen und eingebunden in Strukturen familiärer Abläufe, denen man immer schon entkommen wollte....

Bereit für ein intensives Leseerlebnis?

Das geht unter die Haut! Jovana Reisinger, Filmemacherin und bildende Künstlerin, liefert mit dem Roman „Still halten“ ihr erstes Werk als Autorin ab. Der Protagonistin, die namenlos bleibt und hauptsächlich aus der Ich-Perspektive erzählt, geht es nicht gut und ihr wurde eine ärztliche Auszeit verschrieben. Während dieser Auszeit stirbt ihre...

Überwachung und Fremdenfeindlichkeit

Etelka wächst in den 40er Jahren in Ungarn auf, ihr Vater wird aufgrund seiner politischen Haltung zu einigen Jahren Lagerhaft verurteilt, schließlich aber rehabilitiert. Er erhält wieder eine angesehene Funktion im politischen Apparat. Abhör- und Spitzeltätigkeiten von Seiten des Staates setzen sich jedoch gegenüber der Familie fort. Als der Vater...

Auf dem Weg zur Bestseller-Autorin

Li. Tote Mädchen machen keinen Sex ist der erste feministische Kriminalroman von der 1968 geborenen Autorin Isabella Maria Kern. 2016 ist ihr Buch im deutschsprachigen Buchhandel erstmals erschienen. Ein Buch, das neben gutem Unterhaltungswert mit dem Thema Zwangsprostitution minderjähriger Mädchen zum Nach- und Umdenken anregt. Eine Rezension von diesem Kriminalroman...

Meistererzählung voller Ausblendung

Wie diese Narration und die damit einhergehenden Ausblendungen durchbrochen werden können und emanzipatorische Interventionen innerhalb der weißen Geschichtsschreibung möglich sein können, beschreibt Claudia Unterweger anhand der Untersuchung der theoretischen Arbeit und der Interventionen der Recherchegruppe zu Schwarzer österreichischer Geschichte. Die Autorin positioniert sich zu Beginn klar als Schwarze Frau* und...

Austrofaschismus aus feministischer Perspektive

Auch wenn es bisher einzelne Forschungen in Sammelbänden gab, ist dieses Kompendium das erste explizit dem Thema Frauen und Geschlechterverhältnisse in Österreich vor 1938 gewidmete. Erst eine Wissenschaft basierend auf einer, die Realität wiedergebenden Sprache macht sie sichtbar: die Rolle der Frauen bzw. der Platz, auf den Frauen verwiesen wurden....

Besuch aus der Vergangenheit

Beatrice Kaspary und ihr Kollege Florin Wenninger, KollegInnen in der Abteilung Leib und Leben bei der Salzburger Polizei, lösen bereits ihren vierten Fall.  Schnell stellt sich heraus, dass das erste Mordopfer Markus Wallner, ein unfreundlicher und aggressiver Widerling, Beatrice Kaspary persönlich bekannt war. Das zweite Opfer, Andrea Martinek, hat ebenfalls...