Umwelt – Gender – Klima

Die Autorinnen und Autoren dieses Sammelbandes betrachten aus verschiedenen disziplinären Perspektiven Klimaveränderungen und zeigen auf, dass Klimawandel und Umweltzerstörungen und die damit verknüpften gesellschaftlichen und politischen Diskurse und Prozesse nicht geschlechtsneutral sind. Besonders anschaulich wird dies an Fallstudien aus Südafrika und Simbabwe (Rita Schäfer), Kenia (Sarah Ayeri Ogalleh) und Südostasien (Oliver Pye und Julia) gemacht. Weitere Beiträge (Barbara Holland-Cunz, Andrea Schapper und Bettina Köhler) beschäftigen sich mit Geschlechter- und Menschenrechtsdiskursen und den Schnittstellen zum Klimawandel. Es wird deutlich, dass die globalen Umweltprobleme von vielfältigen Ungleichheiten durchzogen sind. Die Aufsätze von Birte Rodenberg, Franziska Krug und Liane Schalatek analysieren verschiedene Politikinstrumente (beispielsweise zum Einbeziehen von Kindern und Jugendlichen in Klimadebatten), globale Climate-Justice-Bewegungen und institutionelle Prozesse (am Beispiel des neuen Klimafonds Green Climate Fund).

Ein Sammelband, der einen profunden Einblick in die historischen Debatten und das Entstehen des Forschungsfeldes gibt, aktuelle Forschungsergebnisse vorstellt und auch einen kritischen Blick in die Zukunft wirft. Sehr gelungen und empfehlenswert für LeserInnen, die sich mit der Genderrelevanz von scheinbar neutralen Themen wie Klima und Umwelt beschäftigen wollen. Bente Knoll

Klimaveränderung, Umwelt und Geschlechterverhältnisse im Wandel – neue interdisziplinäre Ansätze und Perspektiven. Hg. von Petra Dannecker und Birte Rodenberg. 227 Seiten, Westfälisches Dampfboot, Münster 2014 EUR 26,70