Kategorie: (Auto)Biografien

Queeres Leben in den 20er Jahren

Die Mopsa Sternheim Biografie von der vor zwei Jahren verstorbenen Forscherin Ines Rieder entführt einen in die frühen 1920er Jahre. In den Kreisen der damaligen deutschen und französischen DichterInnen, DenkerInnen und politischen WiderstandskämpferInnen wächst Mopsa Sternheim auf. Gemeinsam mit Klaus und Erika Mann, Pamela Wedekind und Annemarie Schwarzenbach lebt sie...

Spuren ihres Wesens

So vieles wurde bereits über die Rote Armee Fraktion geschrieben, über Meinhof, Ensslin, Baader. Doch Ingeborg Gleichauf schafft es, sich Gudrun Ensslin auf eine andere Art und Weise zu nähern. Anhand von Büchern, die Ensslin gelesen, Briefen, Postkarten, Texten, die sie geschrieben hat, versucht Gleichauf die Persönlichkeit Ensslins zu entschlüsseln....

Radikale Bodenlosigkeiten

Ein neu aufgelegtes Kult-Buch, das vor 20 Jahren publiziert wurde und ein neues Genre begründete: Experimentelle und zugleich autobiografische Bekenntnisliteratur. „I love Dick“ von Chris Kraus ist eine Art Delir, eine mehr imaginierte als reale psycho-sexuelle Schwärmerei einer fix liierten, psychisch instabilen, heterosexuellen Frau für einen akademischen Arbeitskollegen ihres Mannes....

Koch-Literatur

In diesem hübschen Bändchen kombiniert die Sprachwissenschaftlerin Diana Anfimiadi literarischen Text mit Biografie und Kochbuch. Geschmackserinnerungen an Gerichte oder Lebensmittel stellen den jeweiligen Ausgangspunkt für anekdotische Erzählungen, Zitate, Überlegungen und Assoziationen ihrer „kulinarischen Biographie“ dar. Manchmal verliert sie dabei den Faden, „also kehre ich zur griechischen Küche zurück“. Sie reist...

Ich bin eine Andere

Dilan ist Jesidin. Ihre Eltern fliehen eines Tages mit sechs Kindern aus dem Irak nach Deutschland. Dilan, ihre Mutter und Geschwister kommen gut damit zurecht, leben sich ein und schließen neue FreundInnenschaften. Ihrem Vater bleibt das neue Land jedoch fremd, Gewalt gegenüber seiner Frau wird zum Ventil für Frustrationen. Auch...

Kurze Seelenverwandtschaft

Zum 100sten Geburtstag von Carson McCullers wurde dieser Band neu aufgelegt. Gespiegelt wird darin die interessante aber hoffnungslose Beziehung zweier außergewöhnlicher Frauen: Die schweizerische abenteuerlustige Schwarzenbach und die zarte kränkliche amerikanische Autorin McCullers. Kurz bevor sie einander kennenlernten, hatte McCullers mit ihrem ersten Roman „Das Herz ist ein einsamer Jäger“...

Ein leidgetragenes Leben

Die diesjährige Gewinnerin des Leipziger Buchpreises Natascha Wodin leistet einen enormen Beitrag, indem sie das Thema Zwangsarbeit im Nationalsozialismus anhand der Biografie ihrer Mutter Jewgenia beschreibt. Sie vermittelt, welche Wunden eine Revolution und ein Krieg bei einem Menschen aufreißen. Zunächst schildert sie die aufwendigen Recherchearbeiten, die sie betrieben hat, um...

Malerei, du Jahrhundertglück!

„Was geht mich die Fotografie an, dieses HUNDERTSTELSEKUNDENGLÜCK.“ Im Mai 2014 starb die Malerin und Trickfilmerin Maria Lassnig 95-jährig. Obwohl ihr Vater geschrieben hatte, sie werde eine sehr gute, aber keine ganz große Künstlerin werden, wurde sie eine der berühmtesten im zeitgenössischen Österreich. Die Kunsthistorikerin Natalie Lettner hat nun nicht...

Fenster zu Liebesgeschichten

Briefe zu lesen, die an andere adressiert sind, bringt ein Gefühl der Heimlichkeit mit sich, als würde man etwas Unerlaubtes tun. Manche Texte, gerade die von AutorInnen, die man aus literarischen Werken zu „kennen“ meint, offenbaren eine unmittelbare Intimität, als würde man der Person unberechtigt zu nahe treten. Briefe, und...

Lebenslust, Wissensdurst und Disziplin

Voller Wissensdurst und mit dem Selbstverständnis, dass sie alles machen kann, was sie will. So empfand sich Ruth Gattiker schon als kleines Mädchen. Ruth Gattiker wurde 1923 in eine Schweizer Mittelstandsfamilie geboren. Das aufgeweckte Mädchen erkämpfte sich die Möglichkeit für Bildung abseits der „Erziehung zur Ehefrau“ und rang ihrem Vater...