Kategorie: Feministische Theorie, Gender, Queer Studies
Der Feminismus hat es weit gebracht. Gleichgestellt sind Angehörige der verschiedenen Geschlechter trotzdem noch nicht. Das schreit nach Auseinandersetzung. Das aktuelle Werk der Herausgeberinnen Regina-Maria Dackweiler, Alexandra Rau und Reinhild Schäfer bietet Abhilfe. Auf 474 Seiten versammeln sich nahezu 30 Frauen, die über feministische Perspektiven auf Armut und Prekarität schreiben....
Der Sammelband von Jungwirth und Bauschke-Urban versammelt Beiträge zur Entwicklung des Gleichbehandlungsrechts unter einer transnationalen Perspektive. Die Autor_innen zeichnen Entwicklungen der Diversity Studies nach, die durch diese Rechtsetzungen angestoßen bzw. forciert wurden. Das Buch gibt einen guten Einblick in die unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Qualitäten der Gesetzwerdung in Staaten wie Deutschland,...
Mit viel Leidenschaft reflektieren und theoretisieren die Autor*innen dieses Bandes queer-feministische Projekte vor der Folie des (so genannten) Postsozialismus. Engagiert analysieren sie Pride-Paraden in Estland, Trans-Blogs in Polen, Unterstützungsnetzwerke für russischsprachige LGBTIQ-Geflüchtete in Berlin, nicht lesbisch definierte Lebensgemeinschaften von Frauen* in Russland oder die Inszenierung der ukrainischen queeren Community in...
Anhand von zwei Leitbegriffen entwickelt Dietze ein geschlechtersensibles Instrumentarium, um die Verschränkung zwischen Rechtspopulismus und Antifeminismus zu klären. Der Rechtspopulismus bedient sich sowohl einer ethnosexistischen Konstellation als auch eines sexuellen Exzeptionalismus, um politisch soziale Gruppen mittels des Schürens von Ängsten und Verunsicherung zu vereinnahmen. Während der sexuelle Exzeptionalismus die Funktion...
Seit einigen Jahren tobt im deutschsprachigen Raum der Streit, ob lesbischen Frauen als Verfolgungsopfer des Nationalsozialismus gedacht werden könne. Die Linien der Kontroverse liegen an den Fragen, ob die diesbezügliche Situation von Lesben mit jener von Schwulen verglichen werden könne, auf welche Gebiete und Gesetze der NS-Herrschaft zu welchem Zeitpunkt...
Lara Ledwa hat ihre Abschlussarbeit der Geschichte des „Lesbischen Aktionszentrums Westberlin (LAZ)“ der 1970er Jahre gewidmet, um mit den neugierigen Augen der jungen Lesbe Hintergründe zu verstehen und vergessene Ansätze wieder auszugraben. Aus einer explizit queeren und betont wertschätzenden Perspektive unterzieht sie das Material aus 36 Ordnern aus dem Spinnboden-Archiv...
Können Fälle von Verfolgung aufgrund der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität als Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) angeklagt werden? Was wie eine Wissensfrage klingt, die mit Ja oder Nein beantwortet werden könne, ist in der Realität eine höchst komplexe Angelegenheit, der Katrin Kappler ihre juristische Dissertation...
In ihrem Werk beschäftigt sich Barry mit der Frage, inwieweit Bildung einen Beitrag zum Lebensglück in einem Frauenleben (und zwar zwischen Mitteleuropa und Afrika) leisten kann, auch konkret leistet und wie weit dabei Vorstellungen und Erwartungen tatsächlich erfüllt werden. Dabei bewegt sie sich in einem nicht nur geographisch, sondern auch...
Der Band „Antisemitismus – Antifeminismus“ nimmt sich zwei zentrale Ausgrenzungsstrategien des 19. und 20. Jahrhunderts vor und geht den Überlagerungen, aber auch Konkurrenzverhältnissen zwischen beiden nach. Gut nachvollziehbar ist die Gliederung in drei große Blöcke: „Frauen als Akteurinnen“ umfasst u.a. Beiträge zum Umgang (besser: Nicht-Umgang) der radikalen Frauenbewegung Ende 19./Beginn...
So lautet eine kleine, aber aufschlussreiche interne Notiz in Eva Ruttes Antrag an den Neuen Hilfsfond, in dem die Gattin eines Gynäkologen – beide konnten sich rechtzeitig vor den Nationalsozialisten ins sichere Exil retten – Anspruch auf Hilfsleistungen stellte. Barbara Sauers Beitrag „Beruf: Arztgattin?“ beleuchtet eindrücklich die genderspezifischen Aspekte der...