Kategorie: Geschichte

Fortpflanzung feministisch gedacht

Die gegenwärtige Entwicklung neuer Reproduktionstechnolo­gien erfolgt in einer Geschwindigkeit, mit der die einhergehenden rechtlichen und ethischen Fragestellungen oft nicht mithalten können. Für viele Praktiken fehlen sowohl präzise Begrifflichkeiten als auch emanzipatorische politische Standpunkte. Antje Schrupp nähert sich in diesem schmalen Bändchen den heiklen Fragen der Fortpflanzung im 21. Jahrhundert an....

Freundinnenschaft

Die Autorin Anna Leyrer forscht als Historikerin über die Themen Feminismus, Geschlechtergeschichte und Beziehungen. Sie schreibt in der Einleitung über die unterschiedlichen Zugänge der Frauen zur Freundschaft. So fragt sie sich, ob die Geschichte der Freundschaft eine Geschichte der Männerfreundschaft sei, während die Frauen als Unzugehörige an den Rändern dieser...

Über Zionistinnen in Deutschland bis 1920

Diese, als Dissertation an der Universität Halle-Wittenberg entstandene Studie, analysiert vier zentrale Debatten engagierter Zionistinnen in Deutschland von 1900 bis 1920. Die Autorin beschreibt die emanzipatorischen und feministischen Implikationen der Debatten und ihre kulturzionistischen Schwerpunkte. Das Jahr 1920 ist nicht zufällig gewählt, denn es markiert die Gründung der WIZO, der...

Frauen in der Kommunistischen Internationale

Ein zentrales Moment der Geschichte des 20. Jahrhunderts ist der Kommunismus. Die Komintern (1919–1943) unterstützte mit ihrem Einsatz für den Marxismus antiimperialistische und antikoloniale Kämpfe. Konferenzprotokolle der Komintern wurden von wissenschaftlicher Seite mehrfach untersucht. Die Historikerin Brigitte Studer beschäftigt sich hingegen mit der Funktionsfähigkeit und den Konfliktzonen der sozialen internationalen...

Die Macht der Gefühle

Die Historikerin Ute Frevert hat zur Geschichte der Gefühle geforscht. Gefühle haben Geschichte, sie machen Geschichte, werden umgekehrt auch von ihr gemacht und unterliegen Konjunkturen wie Normierungen. Gefühlspolitik meint „die Bereitschaft und Fähigkeit, bestimmte Gefühle für bestimmte Zwecke zu mobilisieren und einzusetzen“ – von Regierungen und Regimen ebenso wie von...

Jüdische und feministische Perspektiven auf Literatur

Die Lektüre von Ruth Klügers ­Aufsätzen zur Literatur ist ein Genuss für alle Leser:innen: ob mit literaturwissenschaftlicher Vorbildung oder ohne; ob mit den besprochenen Werken, die teilweise im Zentrum, teilweise an den Rändern eines germanistischen Kanons angesiedelt sind, vertraut oder nicht. Die Aufsätze, größtenteils in einem akademischen Rahmen veröffentlicht, sind zwischen 1968...

Erforschung der Wirklichkeit

Die 1884 in Wien geborene Else ­Feldmann war eine unermüdliche Zeitzeugin der sozialen Verwerfungen ihrer Zeit. Mit ihrer Themenwahl setzte ­Feldmann neue Maßstäbe, indem sie beispielsweise die Marginalisierung von Frauen, Kindern und Jüd:innen aufgreift und deren Einsamkeit, Lebensnot, den Hunger sowie ihre Elendsquartiere schildert. ­Feldmann beschreibt die Lebenswirklichkeit der Menschen...

No pasarán!

Es gibt Bücher, bei deren Lektüre man schreien möchte. Oder sich zumindest ununterbrochen fragt, wie die beschriebenen Geschichten wahr sein können. Um ein Beispiel für eine eher harmlosere Variante aus „Brot und Rosen“ der argentinischen Diplompsychologin und Spezialistin für Frauenstudien Andrea d’Atri zu geben: 1804 wird im Code Civil, Traktat...

Durch Handeln zum Träumen und zurück

Lose Netzwerke revolutionärer Klubs und Volksversammlungen mit Forderungen nach radikaler Umverteilung und der Zerschlagung verhasster staatlicher Autorität bilden den Humus, aus dem 1871 die Pariser Kommune ersteht. Auch wenn sie nur 72 Tage Bestand hat, so wirken die Erkenntnisse, die mit und aus ihren kollektiven Erfahrungen erwachsen, in anarchistischen oder...

Arbeiter, Soldaten und Frauen

In ihrer Dissertation untersucht die Historikerin Veronika Helfert Revolution und Rätebewegung (1918-1922) in Österreich aus einem frauen- und geschlechterhistorischen Blickwinkel. Dabei folgt sie der Tradition von Geschichtsschreibung als Kritik und überprüft etablierte Erzählstrukturen auf blinde Flecken. Dazu stellt sie Frauen und ihre Erfahrungen ins Zentrum und hinterfragt damit das Narrativ...