Kategorie: Geschichte

Frauen­bewegung, Geschichte, Deutsch

„Ein Grund zu feiern, zu erinnern und Geschichte(n) zu erzählen“ untertitelt der opulent gestaltete Band. Kritisch und informativ reflektieren die Beiträge 150 Jahre Frauen(bewegungs)vereine im heutigen Deutschland. Eingeleitet von Überlegungen zum Bruch, den der Nationalsozialismus für die Selbst-Erinnerung von Frauenbewegungen bedeutet, werden zunächst einige Differenzen zwischen dem Ansatz der „Frauengeschichte“...

Antiklassistische Spurenelemente

Herkunftsfragen sind in einer Bewegung beachtenswert, da sie ökonomische Verhältnisse offen legen und damit auch Verhaltensmuster und Machtverhältnisse erklären. Die Sozialwissenschaftlerin Roßhart beweist anhand von qualitativen Interviews und verschiedensten Textformen (Zeitschriftenartikel, Flugblätter und andere), dass Klassenwidersprüche in der autonomen Frauen- und Lesbenbewegung der 1980er und 1990er Jahre behandelt wurden. Es...

Meistererzählung voller Ausblendung

Wie diese Narration und die damit einhergehenden Ausblendungen durchbrochen werden können und emanzipatorische Interventionen innerhalb der weißen Geschichtsschreibung möglich sein können, beschreibt Claudia Unterweger anhand der Untersuchung der theoretischen Arbeit und der Interventionen der Recherchegruppe zu Schwarzer österreichischer Geschichte. Die Autorin positioniert sich zu Beginn klar als Schwarze Frau* und...

Spazieren, Flanieren, Wandern

Über drei Jahrhundert folgt die Kunsthistorikerin Karin Sagner der Geschichte, wie Frauen sich in der Öffentlichkeit bewegten/bewegen durften. Mit reichlich Anschauungsmaterial aus der Kunstgeschichte berichtet sie vom Spazierengehen, Flanieren und schließlich Wandern oder Bergsteigen. Es war eine Frage des Standes, welches Verhalten jeweils als schicklich galt. So promenierten adelige Damen...

Austrofaschismus aus feministischer Perspektive

Auch wenn es bisher einzelne Forschungen in Sammelbänden gab, ist dieses Kompendium das erste explizit dem Thema Frauen und Geschlechterverhältnisse in Österreich vor 1938 gewidmete. Erst eine Wissenschaft basierend auf einer, die Realität wiedergebenden Sprache macht sie sichtbar: die Rolle der Frauen bzw. der Platz, auf den Frauen verwiesen wurden....

Trans Studies versus Trans Aktivismus?

Das Buch gibt einen Überblick über die mannigfaltigen Definitionen und Begriffe zu trans* und über die Entwicklung von Trans Studies in den USA und im deutschsprachigen Raum. Als Grundlagen von Trans Studies, die es in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren in die Akademia geschafft haben, werden Trans Aktivismus...

Die Identität bleibt verborgen

Sylvia Köchl hat in gründlichen Quellenstudien anhand von Gerichtsakten die Geschichte von acht sogenannten „Berufsverbrecherinnen“ aus Österreich rekonstruiert, die ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück deportiert wurden und mittlerweile verstorben sind. Einen breiten Raum nehmen Hintergrundinformationen zu Gefängnissen und Justiz im Nationalsozialismus, dem Frauenkonzentrationslager Ravensbrück, wie auch dem österreichischen Opferfürsorgesetz in der Praxis...

Überlebensmut

Anhand von Tagebüchern, Briefen, Gedichten und unveröffentlichtem Archivmaterial stellt die Autorin in ihrem Buch Fluchtgeschichten bekannter weiblicher jüdischer Persönlichkeiten im Nationalsozialismus zusammen. Die einzelnen Fluchtbiografien werden nicht der Reihe nach rekonstruiert, sondern in die Zeit eingebettet, so dass die Akteurinnen in den verschiedenen Phasen des Nationalsozialismus – Machtergreifung, Reichspogromnacht, Zweiter...

Bertha Pappenheim in ihren Schriften

Gudrun Wolfgruber, die bereits viel zur Fürsorge und Sozialarbeit geforscht hat, gab einen Sammelband mit ausgewählten Schriften der Pionierin der jüdischen Sozialarbeit Bertha Pappenheim (1859-1936) heraus. Die Autorin initiierte 2007 auch eine Gedenktafel auf dem Wohnhaus der Familie Pappenheim in der Wiener Liechtensteinstraße Nr. 2. Über Pappenheims Leben als Patientin...

Führende Persönlichkeiten

„Sie wollten wählen – und wurden ausgelacht“ heißt es im Untertitel des Bandes „Die Suffragetten“. Für heutige junge Frauen unvorstellbare Zustände – doch liegen sie teilweise gar nicht so lang zurück. Das Recht auf eine eigene Lebens- und Karriereplanung. Das Recht, zu wählen, zu studieren, einer eigenen Erwerbsarbeit nachzugehen, über...