Kategorie: Literatur

Schreibgenerationen und das Erzähl-Ich

Um das Subjekt in der Spätmoderne macht sich Marlene Streeruwitz in ihren Paderborner Poetik-Vorlesungen Gedanken, und im Zuge dessen geht es auch um das literarische Subjekt. Ihre Überlegungen starten mit Recherchen zu Organtransplantationen, der Judikatur dazu, eine Kritik am Zugriff der Me-dizin, die Körper zwischen Leben und Tod als Materiallager...

Anderswo

Die Literaturwissenschaftlerin Jannica Budde liest Texte der im deutschsprachigen Raum nicht zuletzt wegen ihrer Verhaftung berühmten gewordenen Autorin Asli Erdogan, der deutschtürkischen Autorin Sevgi Özdamar und der nach dem Militärputsch 1980 zuerst nach Berlin, später nach England migrierten Autorin Aysel Özakin. Sie lässt uns bei der künstlerischen Umsetzung des Erlebten...

Gedankenrunden statt Antworten

„Imagination immer. Krise immer. Wirklichkeit immer. Und nun?“ sagt Ulrike Draesner im Gespräch mit der PS-Redaktion und spricht damit jene Frage an, die auch mich umtreibt, als ich den Titel der dritten Ausgabe von Politisch Schreiben. Anmerkungen zum Literaturbetrieb lese. Diese drei Schlagworte haben nur bei der ersten Gedankenrunde keinen...

Kritische Liebeserklärung an Yael Dayan

Viktoria Pötzl bietet ihren Leser_innen eine zutiefst persönliche, poetische, wie wissenschaftliche feministische Literaturanalyse der Werke der israelischen Politikerin, Schriftstellerin, Friedensaktivistin und Advokatin für Schwule, Lesben sowie Menschen mit Behinderung: Yael Dayan. Ihre Analyse reflektiert die Position Dayans in deren Texten zur Jüdischen Kultur und Tradition sowie zum Israelischen Nationalismus. Kritisch...

„Bei uns herbstelts sehr wohl!“

Wiebke Sievers, Holger Englerth und Silke Schwaiger haben neun nach Österreich zugewanderte prominente AutorInnen befragt: Nach ihren literarischen Anfängen, den Bedingungen im Literaturbetrieb, ihren Vorbildern und nach der Bedeutung von Migration und Mehrsprachigkeit für ihr Schreiben. Dabei zeigt sich, dass Fremd- und Eigenwahrnehmung oft auseinanderklaffen. So erleben die befragten AutorInnen...

Genie im Kollektiv

Stell dir vor, du liest ein Interview und du weißt weder, wer es geführt, noch wer die interviewte Person ist. Und dann liest du noch Prosa, Lyrik, theoretische Überlegungen über Literatur und den Literaturbetrieb und findest da ebenfalls keine Namensangaben. Klingt spannend? Ist es auch. Die zweite Ausgabe von Politisch...

Kinderbuchheld*innen

Der Band „Berühmte Kinderbuchautorinnen“ der Germanistin Luise Berg-Ehlers spannt einen weiten Bogen über das Schaffen von Autorinnen im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur der letzten 150 Jahre. Von Clementine Helm bis J.K. Rowling sind 27 Kurzbiografien mit oft unbekannten Details vereint. Else Ury, Christine Nöstlinger, Judith Kerr, Selma Lagerlöf, Enid...

Von wilden Hühnern und wilden Kerlen

Die Autorin Kerstin Böhm analysiert in ihrer Dissertationsschrift Geschlechterrepräsentationen und -verhältnisse in der Kinder- und Jugendliteratur. Die Literaturwissenschafterin fragte sich in ihrer Ausbildung von Lehrer_innen, welche Texte Schüler_innen lesen und wie Texte, die an ein bestimmtes Geschlecht gerichtet sind, selbst wieder Geschlecht inszenieren. Bücher für Kinder und Jugendliche dienen neben...

Lebensmotiven auf der Spur

Was für ein Titel: „Exzess und Entsagung“. Unter diesem Spannungsbogen macht sich die Literaturwissenschafterin Petra Bürger auf die Suche nach „Lebensgebärden“ bekannter und noch zu entdeckender Autorinnen. In der Gebärde vermittelt sich, wie im Kunstwerk, eine individuelle Wirklichkeit. In ihr verdichten sich Leben und Charakter. Anders als die Geste meint...

Kläffen neben Klassikern

Der Band ist die Veröffentlichung der Dissertation von Teresa Kovacs, die sie im Jahr 2016 an der Universität Wien erfolgreich abschloss. Die Autorin ist auf (österreichische) Literatur nach 1925, Theater und dabei besonders Elfriede Jelinek spezialisiert. Kovacs entfaltet in ihrer Schrift eine außergewöhnlich präzise und umfassende Kritik des Dramas und...