In Bewegung zwischen zwei Welten

Die im Jahr 1959 geborene Adele Neuhauser bringt zwei Jahre vor ihrem 60igsten Geburtstag ihre Autobiografie heraus. Dabei ist ein richtiges Buch zu schreiben auch keine kleine Entscheidung, schreibt Neuhauser, denn es ist eine Aufgabe voller Selbstzweifel und Fragen. Für die Volksschauspielerin Neuhauser müsste ein Buch, das von ihrem Leben handelt, eine Geschichte sein, die überrascht, ehrlich erzählt, aber auch witzig und unterhaltsam ist. Die LeserInnen sollen dabei auch den weniger bekannten Teil von Neuhausers Leben kennenlernen. Sie also nicht nur als Tatort-Kommissarin auf dem Bildschirm wahrneh-men, sondern auch erfahren, wie sie den Weg zur berühmten Volksschauspielerin mit Mühen, Fehlschlägen und großartigen Geschichten begangen hat. Adele Neuhauser ist es auch gelungen, spannend unterhaltsam zu schreiben, um den LeserInnen ein umfassendes Bild über sich und ihr persönliches Leben zwischen Wien und ihrer zweiten Heimat Amorgos in Griechenland zu geben. Neuhauser widmet ihre Autobiografie ihren Eltern und ihrem ältesten Bruder Alexander, die alle drei in den beiden Jahren 2015 und 2016 hintereinander verstarben. Diese schweren Schicksalsschläge haben Neuhauser sehr heraus¬gefordert. Sie widmet ihr Buch auch ihrem Sohn Julian, zu dem sie ein sehr gutes und freundschaftliches Verhältnis hat. Adele Neuhauser ist eine beeindruckende Persönlichkeit, nicht nur als Schauspielerin sehenswert, sondern auch ihre Autobiografie ist lesenswert.
Vero
Adele Neuhauser: Ich war mein größter Feind, 214 Seiten, Brandstätter Verlag, Wien 2017 EUR 21.90