Verschlagwortet: Dystopie

Es brennt

In Arson erzählt Laura Freundenthaler von einer Welt, die in Flammen steht. Überall brennt es, erst unten am Feld, dann östlich der Stadt, später brennt es auch in der Stadt und eine (die ganze!) Insel ist dem Feuer Preis gegeben. Und auch auf anderen Kontinenten brennt es. Auf Karten werden...

Traditionsreiches Trauma

Eine Dorfgemeinschaft voller grausamer und skurriler Rituale, die generationsübergreifend Schmerz und Traumata erzeugen – sie werden nicht hinterfragt und unaufhörlich praktiziert. Greta Lauers Debütroman mag zu aller erst dystopisch anmuten und zeigt sich dann doch erschreckend vertraut. Körper werden kollektiv und aus Tradition heraus verstümmelt, nähren die Gemeinschaft und das...

Zwangserziehung

Frida hat einen Aussetzer, einen folgenschweren. Sie lebt mit ihrer 18-monatigen Tochter Harriet in ständiger Überforderung. Harriets Vater hat sie kurz nach der Geburt verlassen. Frida war ihm zuvor nach Philadelphia gefolgt, weit weg von ihrer Familie, Freund*innen fehlen ihr. Sie hat einen Job, in dem sie herablassend behandelt wird,...

Die Zukunft im Plasma, dann …

Wie wird die Welt aussehen, dann? Was wird sich verändern, was wird gleich bleiben? Ausgehend von beinahe banalen Alltagsszenarien entwickelt Celine Minard keineswegs absurd wirkende Zukunftsvisionen: Schneekugeln, die in Bahnen geworfen werden, Pferdeställe, in denen neue Kreaturen gezüchtet werden und Zirkusartisten, die vor tausenden Kameras und Sensoren Saltos schlagen. All...

Widerstand in einer kaputten Welt

Wir befinden uns im Großbritannien der Zukunft –heruntergewirtschaftet, verlassene Landstriche, keine landwirtschaftliche Produktion mehr – die verbleibenden Menschen leben in Städten, arbeiten sinnentleert in Fabriken und bekommen importierte Nahrung in Dosen, überwacht und gesteuert vom diktatorischen Regime der Obrigkeit. Eine Frau bricht aus. Sie nennt sich Schwester, und sie möchte...

Schöne neue empathische Welt

Beim Empathietest bekommt man einen Helm aufgesetzt, einen Panikknopf in die Hand gedrückt und soll nur zusehen – gezeigt werden Filmsequenzen leidender Menschen. Bestehen kann man, indem man die richtigen Gehirnwellen aussendet; wer besteht, kann sich markieren lassen. Im Island der nahen Zukunft, in dem die Menschen die künstliche Intelligenz...

Höllenritt ins Grauen

Der Schauplatz des Romans ist Lapvona – ein von der Welt und vom Glück vergessener Ort. Der Tod ist allgegenwärtig. Marek ist der Protagonist und stark missgestaltete Sohn des Schafhirten. Sein Vater Jude greift zu heftigen Erziehungsmethoden, damit dieser nach seinem Tod das harte Leben in Lapvona bewältigen kann. In...

Good vibes only

Betty lebt in einer dystopischen Version Schwedens in nicht allzu ferner Zukunft. Die Wirtschaft boomt, das Land befindet sich im Aufschwung. Die BürgerInnen leisten ihren Beitrag: Funktionieren um jeden Preis. Gefühle wie Wut, Trauer, Angst und psychische Erkrankungen werden nicht toleriert. Die Gesellschaft wird von Bürgerhosts überwacht, kontrolliert und auffällige...

„Ich bin unglücklich.“ „Und?“

Eine Firma, die leidenden Menschen hilft, ihren Selbstmord oder besser gesagt ihren Weg ins Paradies kreativ, dramatisch und poetisch umzusetzen. Ein Drehbuch für den eigenen individuellen Suizid, filmisch aufgenommen und Freund_innen und Verwandten vorgeführt. Ein Szenario, das sich anhört wie eine dystopische Erzählung. Doch Paradise ist eine reine gesellschaftskritische Metapher...

Menschliche Zivilisation in drei Jahrhunderten!

In ihrem dritten Roman entführt uns die Bestsellerautorin Hanya Yanagihara zunächst 1893 nach New York zu einer reichen Bankiersfamilie. Der Großvater der Familie ist darum bemüht, für seinen Enkel einen angemessenen Ehemann zu finden. Er scheitert, da die Leidenschaft seines Enkels diesen stattdessen in die Arme eines verwegenen Luftikus treibt....