Verschlagwortet: Fotografie

Ich schäme mich sicher nicht!

I see vulvas everywhere ist eine Sammlung an Fotografien der Autorin und Fotografin Lisa Frischemeier. Es handelt sich um Fotos von der Welt mit einem spezifischen Schwerpunkt. Und zwar: Die Vulva. Im beigelegten Text wird die fehlende Aufklärung über die Form einer Vulva thematisiert. Dadurch, dass die Vulva so unterrepräsentiert...

Widerständige Fotografie

Trockener Lehmboden, eine ärmliche Hütte. Davor ein Mädchen, ein Tuch um die schmalen Hüften schlingend. Dazu weitere Bilder in Schwarz-Weiß. Mit ihrer Mutter, ihrer Schwester, anderen Kindern ist sie zu sehen. Dann wieder allein, in einen Spiegel schauend, selbst eine Kamera bedienend. Ein eigentümlich anrührendes Gesicht, ein ernster Blick. Die...

Vatersuche in beseelten Dingen

Ein Bilderbuch ohne Seitenzahlen. Ich schlage irgendwo auf. Auf einer Doppelseite: Stillleben auf Kommode. Im Mittelpunkt ein Teller mit Zwetschken und Pfirsichen – hervorgehoben durch die warme Beleuchtung von Sonneneinfall. Offenbar befindet sich schräg oberhalb ein Fenster. Der Arm einer Grünpflanze schlängelt sich ins Bild, darunter lugt geheimnisvoll ein durchsichtiges...

Fotografische Korrespondenzen

Auf der linken Seite macht ein Gartenschlauch eine Kehre auf hell geflecktem Beton; auf der rechten Seite ist es die schneebedeckte Krempe eines Huts auf dem Kopf eines Menschen vor gepunktetem Hintergrund – dunkler Himmel mit Schneeflocken – die das grafische Zentrum der Fotografie ausmacht. Der Mantelrand mit Hahnentrittmuster über...

Die Zeit steht still

Was macht eine Fotografin während des Lockdowns, wenn ihre Aufträge für Monate platzen – der Existenzgrundlage entzogen, weil sie als Porträtfotografin auf die Nähe zu anderen Menschen angewiesen ist, wenn selbst Veranstaltungen wie Festivals, Premieren oder Hochzeiten behördlich untersagt werden? Da Treffen im virtuellen Raum möglich sind, startet die Fotografin...

Ich gehe meinen Weg für mich

Eva Geber hat sich auf die Suche nach dem Nachlass von Dora Kallmus begeben. Das fotografische Werk der großen Madame D’Ora hat mittlerweile seinen Weg an die internationale Öffentlichkeit gefunden, wovon auch eine große Werkschau im Leopoldmuseum 2018 zeugte. Es ist der anschauliche schriftliche Nachlass, der quer über Europa verstreut, gesammelt...

Bild ist Sprache ist Text

Warum greifen Fotografinnen zum Stift? Warum drücken sie mit Worten aus, wenn doch ihre Sprache das Visuelle ist? Susanne Gramatzki und Renate Kroll erforschen den spannungsgeladenen Austausch zwischen Bild und Text, der mal konterkarierend, mal verstärkend sein kann. Ein Thema, das viele Fotografinnen beschäftigt: die nur scheinbare Objektivität von Bildern....

Natalia LL – Kunst ist Banane

Die Banane wird das hier nicht überleben. In einem Tableau von sechs Selbstporträts schleckt und nagt Natalia LL mit vielversprechendem Blick an ihr herum. „Consumer Art“ heißt die in den 1970er-Jahren entstandene Serie, die als ikonisch in der Geschichte der konzeptuellen feministischen Fotografie gilt. Duckface, Zunge, feuchte Essensreste, die übers...

Erschütternde Selbstporträts

Wenn man nichtsahnend den eleganten Bildband aufschlägt, dann ist man geschockt. Zu sehen sind in vielfältigen Variationen die Abbildungen eines bis auf die Knochen abgemagerten Frauenkörpers, mit einem Gesicht, das durch seine ausgemergelten Züge alt und grotesk aussieht. Es sind dies die Selbstporträts der seit ihrem zehnten Lebensjahr an Magersucht...

Sehen und gesehen werden

Trude Fleischmann, Lotte Jacobi, Lisette Model, Tina Modotti – um nur ein paar zu nennen – waren Fotografinnen, die mit ihrer Arbeit die Fotografie des 20. Jahrhunderts entscheidend mitgeprägt haben. Ob Mode, Tanz, Portrait- oder dokumentarische Fotografie, der exquisit gestaltete Bildband präsentiert die über 100-jährige Geschichte von Frauen als Künstlerinnen...