Verschlagwortet: Identität

Feminismus und Identität

Als Tochter einer nach Spanien migrierten, muslimischen Familie aus Marokko teilt Najat El Hachmi ihre persönliche feministische Perspektive in einem kurzen, gut lesbaren und einprägsamen Text mit. Feminist*innen muslimischer Herkunft begegnen in der europäischen Gesellschaft einem Dilemma. Die politische Rechte versucht, ihre persönlichen Erfahrungen zu instrumentalisieren, während sich eine relativistische...

Über die Notwendigkeit zu schreiben

Die Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin Nava Ebrahimi gibt in ihrer Veröffentlichung der Grazer Vorlesungen zur Kunst des Schreibens, die unter anderen ihre breit diskutierte Rede zur Wiedereröffnung des Burgtheaters 2021 enthält, Einblicke in ihr Werk und ihre Beziehung zum Schreiben. Das kurze Buch ist gut zu lesen und ist eine leichte Einstiegslektüre zu...

Coming of Age und Identitätsfindung

 „Mein Körper entgeht mir, er geht aus mir. Wenn ich ihn nicht festhalte, flieht er mir. Mein Körper ist ein Fluchtkörper, eine flüchtige organische Verbindung, ein Stoff, der keine Räume einnimmt, sondern sich in ihnen verliert, in ihnen verloren ist“. (S. 147) Maë wächst in der Simmeringer Arbeiter*innenschicht mit Wurzeln...

Künstlerische Mission in Rottönen

Wie in einem Drehbuch für einen Spielfilm wird uns die Lebensgeschichte der ungarisch-indischen Malerin Amrita Sher-Gil (1913–1941) erzählt. Ausgangsmaterial für die Autorin sind reale Zeitdokumente wie Fotos, Tagebücher, Briefe und Medienberichte, die sie mithilfe von fiktiven Dialogen und Szenen lebendig werden lässt. Einstellung für Einstellung. Mit Schwenks, Überblendungen und Kamerafahrten....

Glücklich ohne Geschlecht

Maia Kobabe zeichnet in deren Graphic Novel Gender Queer. Eine nichtbinäre Autobiographie deren schwierige psychosexuelle und zugleich soziale Identitätsfindung nach, die in der Wahl des Pronomens dey zu einem verhaltenen Happy End führt. Als so gelesenes Mädchen in eine alternative Aussteigerfamilie hineingeboren, die „mit klassischen Geschlechterrollen nichts am Hut [hat]“,...

Eriwan

Nach dem Abschluss ihres Studiums nimmt eine junge Frau eine Stelle in einer NGO in Eriwan an. Trotz ihrer Kenntnisse der armenischen Sprache und Kultur als Tochter einer armenischen Mutter und eines deutschen Vaters, findet sie sich in einer ihr unbekannten Welt wieder. Über ihre Arbeitskolleg*in und Freundin findet sie...

Weiblich/Sexualität/Identitäten

Im Gegensatz zu Zeiten Freuds („Was will das Weib“) fragen wir heute nicht nur nach dem Begehren und der Sexualität, sondern auch nach der Beschaffenheit der Identität, der Sozialisation, der Bedeutung des realen und fantasierten Körpers. Wichtig geworden sind auch die interaktionellen Einschreibungen der frühen Kindheit und die Auswirkungen realer...

Amed

Winter 2015/16. Diyarbakir steht in Flammen, Straßenschlachten. Das Militär beschießt die Altstadt Sur, zerstört das historische Stadtviertel, enteignet die Menschen und siedelt sie um. Die junge schwangere Kurdin Dilan, aufgewachsen in Deutschland, kehrt vom Begräbnis ihrer Mutter nach Istanbul zurück. Erinnerungen an eine unbekannte Frau bei der Trauerfeier, an rätselhafte...

Black Sisterhood

Der von der Verlegerin und Journalistin Margaret Busby editierte Sammelband schließt ca. 30 Jahre später an ihre vormalig 1992 herausgegebene Anthologie Daughters of Africa an. Für das nun vorliegende Werk sind 30 Autor*innen als Töchter* Afrikas unterschiedlicher Herkunft gewählt worden, die in verschiedenen Kontinenten leben. Jede Autorin in dieser bunten...

Raum und Sichtbarkeit für Schwarze Frauen

Traditionen aus dem Schwarzen amerikanischen Feminismus haben mit Audre Lordes Berlin-Projekten im deutschsprachigen Raum Fuß gefasst. Mit In Audres Footsteps, Transnational Kitchen Table Talks werden Ansichten, Lebensverhältnisse und Widerstandsstrategien gegen rassistische Unterdrückungsmuster und Narrative von Schwarzen und POC Intellektuellen in Berlin und den USA in gut lesbarer Weise erfahrbar. Der...