Verschlagwortet: Tod

Am anderen Ufer des Flusses

Nanahoshi arbeitet für das Unternehmen „Himmelsboten“. Ihre zu erfüllenden Aufträge bestehen darin, dass sie Menschen, die in absehbarer Zeit sterben, einen letzten Wunsch erfüllt. Sie bringt nach deren Ableben Briefe und Erinnerungsgeschenke an deren Hinterbliebene. Der Roman gliedert sich in fünf einzelne Geschichten, die auch für sich gelesen werden können,...

Mein Herz ist ein Fenster

Drei Texte sind es, die Helena Adler knapp vor ihrem Tod fertiggestellt hat. Zentral ist allen drei: das Aufbäumen gegen den Morast der Provinz, der Kampf gegen die allumfassende Schwermut, der Versuch, dem unausweichlichen Tod so lange wie möglich zu entkommen. Einer ungeheuren Druckwelle gleichend baut sich die Sprache der...

Der dunkle Fleck

Eva Schörkhuber hat sich einem anspruchsvollen Thema zugewandt, welches wir allzu gern verdrängen, obgleich es uns alle betrifft. Es geht um den Tod, der vielfach Ängste erzeugt. Sie nähert sich dem Thema an, in dem sie zunächst Erlebnisse aus ihrer Kindheit beschreibt, wie schwierig es für sie als Kind zu...

Fehlende Abwehrspannung

Die Autorin Mely Kiyak beschreibt in ihrem autobiografischen Roman die Beziehung zu ihrem Vater, nachdem dieser an Lungenkrebs erkrankt ist und in Berlin in ein Spital eingeliefert wird. Sie ist verärgert über manch irritierende Behandlungsform im Krankenhaus, weil sie sich eine freundlichere Umgebung für ihren Vater wünscht. Auch ihre eigene...

Die Lebensspanne

Die Autorin Hiroko Oyamada beschreibt facettenreich die Lebenssituation in Japan. Die kinderlose 30jährige Protagonistin Asa zieht mit ihrem Ehemann aufs Land in das Nachbarhaus ihrer Schwiegereltern. Sie kündigt ihre unzureichend abgesicherte und noch dazu schlecht bezahlte Arbeit und wird Hausfrau. Das Interesse des jungen Ehepaares aneinander und ihre gemeinsame Kommunikation...

Sie weiß noch, wie sie heißt!

Ähnlich wie in ihrem vielfach ausgezeichneten Roman Wovon wir träumten setzt die US-amerikanische Autorin Julie Otsuka in ihrem neuen Roman stilistisch Aufzählungen ein. Ein Schwimmbad wird als Drehscheibe für seine Schicksalsgemeinschaft herangezogen, um zu verdeutlichen, dass menschliche Bedürfnisse leicht abstrakt auf einen Nenner zu bringen sind. Dieser Nenner erschöpft sich,...

Eine befristete Zeit auf Erden

Das Sterben in völliger Isoliertheit ist in Japan mit steigender Tendenz nicht ungewöhnlich und wird als Kodokushi bezeichnet, besonders Männer sind davon betroffen. Die arbeitslose, vereinsamte Suzo lebt nur mit ihrem Hamster, der sich immer mehr von ihr zurückzieht, zusammen. Sie bewirbt sich bei Herrn Sakai als Putzarbeiterin. Dieser betreibt...

Essenzielle Einsichten

Was bewegt eine junge Frau, Sterbebegleiterin zu werden? Johanna Klug fasst diesen Entschluss mit Anfang zwanzig, und sie hat diesen Plan verwirklicht, obwohl viele ihr davon abgeraten haben. Das Argument war immer wieder „Du hast dein Leben doch vor dir“, oder „leb doch dein eigenes Leben!“ Das war für die...

Die Zumutung des Todes

Geschrieben in einem dynamischen Sprachrhythmus, als wäre die adressierte Mutter anwesend, als beeile sich die Tochter, rechtzeitig ihr Lob und ihre Klagen an die Frau zu bringen. Die Ungeheuerlichkeit des Todes der eigenen Mutter spiegelt sich in diesem verzweifelten Festhalten an den vielen Gesprächen, die stattgefunden haben und den vielen,...

Fragen an das Leben

Was passiert, wenn ein Lebewesen stirbt? Welche Vorstellungen haben Kinder, und welche Ideen werden ihnen mitgegeben? Nachdem die vielgeliebte Katze Minzi gestorben ist, fragt sich das Kind – im Buch immer in persönlicher Anrede als „Du“ bezeichnet – was wohl jetzt los ist, ob die Katze jetzt völlig weg ist,...