Verschlagwortet: Tod

Sie weiß noch, wie sie heißt!

Ähnlich wie in ihrem vielfach ausgezeichneten Roman Wovon wir träumten setzt die US-amerikanische Autorin Julie Otsuka in ihrem neuen Roman stilistisch Aufzählungen ein. Ein Schwimmbad wird als Drehscheibe für seine Schicksalsgemeinschaft herangezogen, um zu verdeutlichen, dass menschliche Bedürfnisse leicht abstrakt auf einen Nenner zu bringen sind. Dieser Nenner erschöpft sich,...

Eine befristete Zeit auf Erden

Das Sterben in völliger Isoliertheit ist in Japan mit steigender Tendenz nicht ungewöhnlich und wird als Kodokushi bezeichnet, besonders Männer sind davon betroffen. Die arbeitslose, vereinsamte Suzo lebt nur mit ihrem Hamster, der sich immer mehr von ihr zurückzieht, zusammen. Sie bewirbt sich bei Herrn Sakai als Putzarbeiterin. Dieser betreibt...

Essenzielle Einsichten

Was bewegt eine junge Frau, Sterbebegleiterin zu werden? Johanna Klug fasst diesen Entschluss mit Anfang zwanzig, und sie hat diesen Plan verwirklicht, obwohl viele ihr davon abgeraten haben. Das Argument war immer wieder „Du hast dein Leben doch vor dir“, oder „leb doch dein eigenes Leben!“ Das war für die...

Die Zumutung des Todes

Geschrieben in einem dynamischen Sprachrhythmus, als wäre die adressierte Mutter anwesend, als beeile sich die Tochter, rechtzeitig ihr Lob und ihre Klagen an die Frau zu bringen. Die Ungeheuerlichkeit des Todes der eigenen Mutter spiegelt sich in diesem verzweifelten Festhalten an den vielen Gesprächen, die stattgefunden haben und den vielen,...

Fragen an das Leben

Was passiert, wenn ein Lebewesen stirbt? Welche Vorstellungen haben Kinder, und welche Ideen werden ihnen mitgegeben? Nachdem die vielgeliebte Katze Minzi gestorben ist, fragt sich das Kind – im Buch immer in persönlicher Anrede als „Du“ bezeichnet – was wohl jetzt los ist, ob die Katze jetzt völlig weg ist,...

Grenzen überschreiten

An sich bin ich keine Freundin von allzu langen Romanen. Franziska Hauser hat mich jedoch nachhaltig dazu gebracht, meine Präferenzen zu überdenken. Ich war von Beginn an gefesselt und gespannt, wie sich die Geschichte rund um die Zwillingsschwestern Dunja und Saphie entwickelt. Mit einem traurigen Paukenschlag beginnt der Roman: die...

Ein Bilderbuch über Flucht und Tod

„Flucht“ ist ein dunkles, wunderschönes Bilderbuch ohne Text. Es geht um Tiere, die flüchten. Dadurch, dass die Tiere sehr verschieden sind, wird deutlich, dass die Autorin keinen Stempel vergeben will, sondern dass ihr Diversität ein wesentliches Anliegen ist. Auf anschauliche Weise werden die Themen Flucht, Heimatlosigkeit, Verlust, Tod, Trauer, Abschiednehmen...

Poetisches Knochengeklimpere

„Komm, schnüren wir die Knochen,“ der Titel des nun in deutscher Übersetzung vorliegenden Gedichtbands der auf Slowenisch schreibenden österreichischen Autorin Cvetka Lipuš, hält – mit „auch wir“ minimal variiert – einen Zyklus von fünf Gedichten zusammen: „Dies ist die Zeit der Zauberer und Magier. Der Wille läuft keinem geckenhaften Erfolg...

Geld und Blut fließen

Der Briefroman enthält eine Fülle an überlieferten Schriftstücken einer gut situierten bürgerlichen Arztfamilie im Ersten Weltkrieg. Die Autorin entstammt den Nachkommen der im Roman zentral gesetzten Figur Elsbeth, die Mutter zweier Söhne ist. Der Briefverkehr zwischen Mutter und Söhnen verweist auf Kriegswehen und Kriegerstolz, vulgo Heldenehre und oftmals auch Heldentod....

Mit dem Spürsinn arbeiten

Eine tatsächliche Kooperation von Hund und Mensch beschreibt Cat Warren. Von Anfang an stellt ihr Schäferhund Solo eine Herausforderung dar – als Einzelwelpe fehlen ihm soziale Fähigkeiten, die andere Hundekinder spielend lernen. Solo ist ein egoistisches Raubein mit einem überdurchschnittlich ausgeprägten Geruchssinn und hoher Intelligenz, wie die mit Hunden vertraute...