Kategorie: Migration

Gefühle verorten

Abuzahra beschreibt in ihrem Buch die tiefgreifenden Auswirkungen von Rassismus auf die Emotionen der Betroffenen. Entlang der Metapher einer emotionalen Landkarte skizziert Abuzahra die Gefühle von Marginalisierten: auf den Reliefspitzen befindet sich die Wut, darunter liegen Trauer, Enttäuschung und Erschöpfung. Wut markiert dabei eine Grenzüberschreitung und ist ein Abstoßungspunkt, ein...

Diskursive Entkolonialisierung

In dem vorliegenden Band werden vier bedeutsame Essays und Vorträge von Léonora Miano präsentiert. Sie bespricht zentrale Fragen postkolonialer und diasporischer Identitäten im heutigen Europa und Afrika. Verbunden sind diese Fragen auch mit der persönlichen Geschichte und Identität der Autorin. Ihre Ausführungen inspirieren zum Nachdenken über die diskursive Konstruktion von...

Exil anders

Der vorliegende Sammelband liefert einen wertvollen und längst fälligen Beitrag zur Flucht- und Migrationsforschung, denn er beleuchtet Flucht und Vertreibungserfahrungen aus der Perspektive der Frauen. Fokussiert wird auf die Zeit des Nationalsozialismus, also von 1933 bis 1945, sowie auf gegenwärtige Fluchtbewegungen, z. B. aus Syrien oder Tschetschenien. Bei vielen Unterschieden...

(Un)sicherheitsdiskurs

Markus Omofuma, Ahmed F., Richard Ibekwe, Johnson Okpara, Imre B., Binali I., Cheibani Wague, Edwin Ndupu , Yankuba Ceesay, Essa Touray, Bakary J.…. die Liste der in Österreich im Zuge eines Polizeieinsatzes oder in Polizeigewahrsam Getöteten ist nicht vollständig. Gemeinsam ist den Toten, dass sie männlich, migrantisch, großteils afrikanisch und...

Verschiebung der Perspektiven

Postmigration ist ein Begriff, der bereits seit einiger Zeit Eingang in die wissenschaftliche und sozial-/gesellschaftskritische Terminologie gefunden hat. Ist es jedoch möglich, bereits von einem Postmigration Turn zu sprechen? Hat sich bereits ein Theoriewandel vollzogen? Diesen Fragen gehen die Herausgeber*innen nach und zeigen anhand von Bespielen aus Film, Literatur und...

„Die Sache mit dem Kopftuch“

Kohlenberger, Heyne, Rengs und Buber-Ennser behandeln in Band 10 der Schriftenreihe Migration & Integration das Thema sozialer Inklusion von Geflüchteten aus Afghanistan und Syrien. Sie nähern sich dem Gegenstand aus einer intersektionalen Perspektive mit Fokus auf Frauen: die Chancen der geflüchteten Frau in Österreich in Abhängigkeit von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, normativen...

Wo Unrecht zu Recht wird – eine Anklageschrift

Das Autorinnenkollektiv Meuterei bestehend aus Aktivistinnen, Fluchthelferinnen, Juristinnen, Migrations- und Politikwissenschaftlerinnen sieht sich als Teil der Gesellschaften, die zur Errichtung der Festung Europa geführt haben und die daher in einer besonderen Verantwortung stehen, um diese zu kritisieren und zu bekämpfen. Unser hoher Lebensstandard (durchschnittlicher jährlicher CO2 Verbrauch liegt bei neun...

20 Jahre Selbstorganisierung geflüchteter Frauen

Mit ihrer Publikation bringen refugee women als Aktivistinnen von Women in Exile (WiE) die Geschichte ihrer Selbstorganisierung heraus. Sie thematisieren dabei multiple frauenspezifische Gewalterfahrungen im Kontext von Flucht und die Notwendigkeit eines intersektionalen Blicks auf rassistische und sexistische Verhältnisse. Neben Kämpfen um das Recht auf Gesundheit und reproduktive Gerechtigkeit prangern...

Postmigrantische Theorien und Praxis

Die Bedeutung des Wortes „postmigrantisch“ und die Anwendungsfelder des „postmigrantischen“ Theoriengebäudes werden zu Beginn überzeugend dargestellt. Was Leserinnen eingangs als theorielastig erscheinen könnte, wird spätestens beim Lesen der Beiträge mit Leben und Alltagstauglichkeit gefüllt. So liefert Kathy Davies‘ Beitrag zu „Intersectionality as critical methodology“ Handlungsanleitungen für das Einsetzen von Intersektionalität...

Wenn Migration psychisch krankmacht

In ihrer inhaltsreichen Studie über lateinamerikanische Frauen, die im Laufe ihrer Migration in die Schweiz an Depression erkrankt sind, geht Amina Trevisan der Frage nach, welche biographische Bedeutung das Krankheitserleben im Kontext der Migrationserfahrung und der Gesamtbiographie dieser Frauen hat. Damit fokussiert sie auf die in der Forschung unterrepräsentierten subjektiven...