Kategorie: Literatur

Weiblich/Sexualität/Identitäten

Im Gegensatz zu Zeiten Freuds („Was will das Weib“) fragen wir heute nicht nur nach dem Begehren und der Sexualität, sondern auch nach der Beschaffenheit der Identität, der Sozialisation, der Bedeutung des realen und fantasierten Körpers. Wichtig geworden sind auch die interaktionellen Einschreibungen der frühen Kindheit und die Auswirkungen realer...

Nachlass

Vierzehn Texte, in denen sich Ruth Klüger mit literarischen Texten zu den Themen Juden und/oder Frauen auseinandersetzt. Essays, Artikel und Vorträge, die verstreut in kleinen, schwer erhältlichen Ausgaben erschienen sind, trug Gesa Dane, die den Nachlass von Ruth Klüger verwaltet, in dem Band zusammen. Bereits 2021 veröffentlichte sie einen ersten...

Safe, sane & consensual

Sadomasochismus hat spätestens mit der Buch- und Filmreihe 50 Shades of Grey seinen Weg in die Populärkultur und somit auch in den Mainstream gefunden. Ulrike Heider geht der Frage nach, welche Ursprünge die Faszination an der ‚grausamen Lust’ hat und wo deren Wurzeln liegen. Am Beginn ihrer wirklich ausgezeichnet recherchierten...

Schreiben als Widerstand

Als 17jährige entdeckte Wendy Law-Yone in der Bibliothek des Goethe-Instituts in Rangun Dürrenmatts Besuch der alten Dame. Es war Mitte der 60er, ihr Vater, Edward Law-Yone, ein angesehener Journalist und Gründer der demokratischen Tageszeitung The Nation, war von der aufkommenden Militärdiktatur verhaftet worden, ihr geplantes Musikstudium in den USA nunmehr...

Verständnis und Entgegenkommen

In der Droschl-Reihe Gedankenspiele über denkt Eva Menasse über den Begriff und die (politische) Anwendbarkeit von Kompromissen im Großen wie im Kleinen nach. Um es vorwegzunehmen: für Menasse sind Kompromisse notwendig und wichtig, weil nur so die Gewaltförmigkeit von Auseinandersetzungen vermieden werden kann. Zwei Begriffe sind dafür von zentraler Bedeutung:...

Bedingungen weiblichen Schreibens

Ausgehend von der Figur der weiblichen Muse als Inspirationsquelle männlichen Kunstschaffens geht die Literaturwissenschaftlerin Erdmute Sylvester-Habenicht den geschlechtsspezifischen Bedingungen weiblicher Autor:innenschaft und den Strategien der Verhinderung, Ausbeutung und Unsichtbarmachung weiblicher literarischer Produktion nach. Dabei geht es ihr hauptsächlich um den historischen Nachvollzug der Herausbildung eines männlich konnotierten Modells des Schriftstellers...

Die wahrhaftige Tragik der Femme Fatale

Elene Kirchners Arbeit untersucht den Figurentypus der Femme Fatale und kritisiert die Konstruktion der patriarchalischen Perspektive. Während die Figur der Femme Fatale oft nur unter den Gesichtspunkten der Stärke, der scheinbaren Emanzipation und ihrer fatalen Wirkung auf männliche Antagonisten diskutiert wird, insistiert Kirchner auf die der Figur innenwohnende Tragik, eigene Handlungsmotive und...

Jüdische und feministische Perspektiven auf Literatur

Die Lektüre von Ruth Klügers ­Aufsätzen zur Literatur ist ein Genuss für alle Leser:innen: ob mit literaturwissenschaftlicher Vorbildung oder ohne; ob mit den besprochenen Werken, die teilweise im Zentrum, teilweise an den Rändern eines germanistischen Kanons angesiedelt sind, vertraut oder nicht. Die Aufsätze, größtenteils in einem akademischen Rahmen veröffentlicht, sind zwischen 1968...

Die Wand im Rücken: eine Überwindung

 Aufbrechen, hinter ihnen verschwinden, mit dem Kopf dagegen rennen, oder sie gar niederreißen: dafür sind Wände gemacht. Quer durch die Künste vom Schreiben zum Tanzen, von der Performance bis zur Street-Art haben sich Künstlerinnen mit der Wand als Möglichkeit und Begrenzung zugleich auf vielfältige und subversive Weise auseinandergesetzt. In Marlen...

Lebendige Literaturwissenschaft

Das an persönlichen und zeithistorischen Lebenslinien orientierte Buch von Christa Bürger zeigt die Verwobenheit politischer Konflikte in der und um Wissensproduktion auf. Das Streben nach Textimmanenz etwa wird im zeithistorischen und politischen Kontext erläutert. Der Kampf der 68er Generation wird im Buch bedeutungsgebend und identitätsstiftend beschrieben. Politische und individuelle Konflikte,...