Alles ist besser als das Ende der Welt
In ihrem ersten Roman „Das Kind im Brunnen“ erzählt Myriam Keil eine Geschichte, soviel sei verraten, über erfolgreiche Schritte zurück ins Leben. Über Ängste, Alleingelassen werden und über Schatten der Vergangenheit, der sich die Ich-Erzählerin Iris in ungewöhnlicher Weise stellt. Sie hält ihr Umfeld gerne auf Distanz und lebt dementsprechend sozial zurückgezogen in ihrer eigenen Welt. Doch dann stößt sie auf einen Ring, der ihrer Suche eine Richtung und ein Ziel verleiht. Die Schritte, die Iris unternimmt, um Bewegung in ihr Leben zu bringen, könnten für rationale Gemüter bzw. Leser*innen womöglich verstörend wirken. Wer sich auf die etwas gewöhnungsbedürftige Rhythmik und Erzählweise des Buches einlässt, wird jedoch von der Geschichte unausweichlich in ihren Bann gezogen werden.
Helga Eberherr
Myriam Keil: Das Kind im Brunnen. 207 Seiten, Septime, Wien 2017 EUR 20,00