Aussichtslos
Die Autorin Elena Messner verhandelt auch in ihrem aktuellen Roman wichtige ethische Themen. Es geht um die Profitgier in der Fleischindustrie und um die ökologischen Folgen. Die gelangweilte Beamtin Jana Dolenc recherchiert und dokumentiert in der personell unterbesetzten Umweltpolizei in München ökologische Skandale und stößt dabei immer wieder auf ein riesiges internationales Fleischproduktionsunternehmen, welches von Mark Schulze und seiner Schwester Anastasia geführt wird. Eines Tages steht die Polizei und wenig später die Mordkommission vor ihrer Bürotüre, da Cornelia, eine weitere Schwester von Mark Schulze, zunächst vermisst und schließlich ermordet aufgefunden wird. Janas Mitarbeit aufgrund ihres Kenntnisstandes zum Schulze-Imperium ist gefragt. Zwischen der Hauptkommissarin Nivia und Jana entwickelt sich rasch ein freundschaftliches Arbeitsverhältnis. Ein Ex-Freund von Jana und aktuell Geliebter von Anastasia liefert weiteres Recherchematerial im Mordfall. Zwecks Auflösung des Falles werden die unterschiedlichen Standorte des SchulzeUnternehmens in Deutschland, Rumänien und Brasilien aufgesucht, in dem die katastrophalen Arbeitsbedingungen in den Betrieben aus der Sicht der Ich-Erzählerin Jana beleuchtet werden, ebenso wie die Naturverachtung und der Speziesismus der Player der kapitalistischen Fleischproduktion. Spannend geschrieben, der Appetit auf Fleischwaren aller Art ebenso wie auf künstlich erzeugte Fleischwarenprodukte wurde durch das Lesen des Romans bei der Lesenden merklich gedämpft. Wichtig!
ML
Elena Messner: Die Ablenkung. 178 Seiten, Edition Atelier, Wien 2025 EUR 22,00
