Gewalt/Geschlecht im Diskurs

Der Band thematisiert zentrale Positionen im Werk Elfriede Jelineks zu der Verbindung von Geschlecht/Gender und Gewalt. Er bietet eine fundierte, wissenschaftliche Aufarbeitung und Analyse des Spannungsfeldes Geschlecht und Gewalt. Dieses Spannungsfeld wird in einen österreichischen, sowie globalen Kontext gestellt und ist damit höchst aktuell. Jelinek stellt in ihrem gesamten Werk immer einen Zusammenhang zwischen Geschlecht, Kapital und patriarchaler Macht her. Sie übt Kritik an der vorherrschenden neokonservativen, rechtspopulistischen Politik und Ökonomie, die in westlichen Ländern auf dem Vormarsch ist. Es geht darum, wie rechtsextreme/rechtspopulistische Narrative gewalthafte Geschlechterhierarchien (re)konsturieren und aufrechterhalten. Dies betrifft die verschiedenen Formen von Gewalt: strukturelle, psychische, physische und sexualisierte Gewalt. Im vorliegenden Band werden Formen von struktureller Gewalt im Kunstbereich ebenso thematisiert wie Repräsentationen von Gewalt. Der Band ist bewusst breit und interdisziplinär angelegt und richtet sich insbesondere an eine wissenschaftlich orientierte LeserInnenschaft, die sich mit den Zusammenhängen Geschlecht/Gewalt/rechter Diskurs beschäftigen möchte, unabhängig von der Kenntnis von Jelineks Werk.

Susanne Schweiger

Geschlecht & Gewalt. Künstlerisch-wissenschaftliche Perspektiven. Hg. von Andrea Heinz. 424 Seiten, Praesens Verlag, Wien 2023 EUR 42,95