„Pärchen verpisst euch.“ Nicht.
Die Autorin und Lassie Singers Mitbegründerin Almut Klotz erzählt die Geschichte ihrer Liebesbeziehung zu Reverend Christian Dabeler. „Liebe wird oft überbewertet“ sangen die Lassie Singers von 1985-1998. Am Rande erwähnt Klotz ihre Erfahrungen als „Ilona aus Verona“ an der Reeperbahn, ihre Zeit bei den Lassie Singers und der Nachfolgeband Parole Trixie sowie dem Popchor Berlin. Hauptsächlich beschreibt sie die schwierigen ersten Jahre mit ihrem Partner zwischen 2002 und 2013. „Pärchen lügen.“ Wer eine turbulente Paarbeziehung mit all ihren Missverständnissen kennt, findet sich in dem Buch wieder. Klotz ist tot, 2013 mit 51 Jahren an Krebs verstorben. Das Buch ist ein Fragment, geschrieben von einer Todkranken, die es nicht mehr fertigstellen konnte.
Wer erwartet, dass Fotzenfenderschweine – so der atemberaubende Titel des Buches – sich mit den Gitarre spielenden Frauen des Indie Pops befasst, kann, obgleich etwas enttäuscht, aufatmen. Frauen seien zu faul und zu uninteressiert, wenn es um Soundchecks und Gitarrenkompetenz geht – die Autorin schließt sich selbst nicht aus. Musikerinnen werden mir recht geben: Auch die meisten Männer können keinen Sound einstellen, den Gitarristinnen wird nur viel genauer auf die Finger geschaut. Das wäre aber ein Thema für ein anderes Buch. Jetzt brauchen wir noch ein Buch über Almut Klotz.
Solveig Haring (Bands: Supernachmittag, Haring & the Trouts)
Almut Klotz: Fotzenfenderschweine. Hg. von Aaron Klotz, Rev. Christian Dabeler. Mit einem Nachwort von Jörg Sundermeier. 135 Seiten, Verbrecherverlag, Berlin 2016 EUR 19,60