… fallen (dir) menschen zu/fallen zusammen wohin …
… bleiben morgen: to do/das dazwischen aushaltend …*: Dieser schöne Band – mit bemerkenswertem Cover (!) – vereint zwölf Prosatexte, die vom literarischen Spektrum ihrer Autorin zeugen: den Bogen spannend von einer pointiert narrativen Erzählweise bis hin zu virtuosen Loopings, die unweigerlich in ihren Bann ziehen und mitzureißen vermögen. Da geht es um Begegnungen und Annäherungen, um Begehren, auch um distanziertes, flüchtiges – bisweilen zu lesen als Coming of Age. Oder es sind Porträts, die, feinsinnig und gänzlich unsentimental gezeichnet, tief berühren, manch eine Miniatur, die sich in ihrer poetischen Dichte der lyrischen Kunst verpflichtet. Momentaufnahmen, die sich leichtfüßig, immer wieder auch herzerfrischend humorvoll keiner chronologischen oder engmaschig räumlichen Struktur beugen. Judith Nika Pfeifer verwebt intertextuelle Bezüge in ihre Sprachnetze, lässt sich etwa auch inspirieren von historischen Ereignissen, zieht Texte und Begebenheiten als Inputs für Erzählungen heran: neue, ebenso eindringliche wie eigenwillige Kompositionen, deren Klang nachhallt. Karin Ballauff
Judith Nika Pfeifer: zwischen. Prosa. 110 Seiten, Czernin Verlag, Wien 2014 EUR 17,90
* aus dem Gedicht „Listen“, in: manchmal passiert auch minutenlang gar nichts, Bd. 9, Neue Lyrik aus Österreich, Horn 2015