Von Frauen und Gärten

In Anbetracht des derzeitigen Hypes um Urban Gardening haben die Herausgeberinnen der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft L‘homme beschlossen, die engen Verbindungen von Frauen und Garten(-arbeit) aus historischer Sicht in einem eigenen Schwerpunktheft darzustellen. In den Beiträgen werden sehr verschiedene Aspekte aufgegriffen: Ein Beitrag zeigt, wie adelige Frauen im 18. Jahrhundert in Polen die Landschaftsgärten maßgeblich verbreiteten, ein anderer widmet sich einer Frau, die Anfang des 20. Jahrhunderts die Geschichte der Gartenkunst schrieb. Es werden Berufsgärtnerinnen und Gartenarchitektinnen vorgestellt, die bis 1938 die Gartengestaltung in Wien prägten und aufgrund der nationalsozialistischen Machtergreifung als Jüdinnen vertrieben worden sind. Auch die historische Dimension von Gärten als Ort der Frauenarbeit im Rahmen von Subsistenzproduktion und Selbstversorgung wird analysiert. Neben Beiträgen zu anderen Themen aus der feministischen Geschichtswissenschaft gibt es im Rahmen des Schwerpunktes Gärten noch kürzere Berichte zu gartenhistorischen Sammlungen, zum Leben und zur Arbeitsweise einer Botanikerin, sowie Rezensionen von Büchern zum Thema. Insgesamt eine facettenreiche Auseinandersetzung zum Thema Gärten und Frauen, die aufgrund der großen Bandbreite jedoch etwas eklektisch wirkt.

Sara John

Gärten. Hg. von Gunda Barth-Scalmani und Gisela Mettele. L‘homme. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft. Jg. 27, Heft 2.  184 Seiten, V & R unipress, Göttingen 2016 EUR 25,80