Verschlagwortet: Patriarchat

Perpetuum mobile? Das Private ist politisch

Margit Schreiner beschreibt in ihrem Roman die frühe kindliche Entwicklung, inklusive vorgeburtlicher Erlebnisse: Erzählungen aus der ‚vorsprachlichen’ Zeit werden mit ersten Eindrücken, sinnlichen Wahrnehmungen und mit Schmerzerfahrungen verbunden. Interessant ist – und das ist etwas Besonders –, dass das Kleinkind bereits lesen kann, bevor es mit zwei Jahren Gehen lernt...

Wir wollen uns lebend!

Kein Femi(ni)zid bleibt unbeantwortet, lautet die Kampfansage der feministischen Vernetzung Claim the Space in Wien. Öffentliche Auseinandersetzung mit patriarchaler Gewalt und den tödlichen Folgen wird gefordert. Als Teil dieses Netzwerks reflektieren und berichten Judith Goetz, Cari Maier, Kyra Schmied und Marcela Torres Heredia über die Politisierung der Ermordung von Frauen...

Smash Patriarchy!

Was wir alles verlernen müssen, um patriarchale Strukturen aufzulösen, war die Einstiegsfrage, aus der sich diese wunderbar abwechslungsreiche, tiefsinnige und kritische Publikation ergeben hat. Die Autorinnen entwickeln in 15 Kapiteln jeweils einen für sie besonders markanten Aspekt. Stellvertretend seien hier genannt: „unlearn rassismus“ – das verlangen Olaolu Fajembola und Tebogo...

Mit voller Wucht

Judith Goetz, Lydia Haider und Marina Weitgasser setzen sich in Du Herbert mit männlichen Gewalttaten und in Folge daraus männlicher Gewalt auseinander. Ein Jahr lang wurden von Marina Weitgasser die Taten gesammelt, die auf der Startseite von orf.at zu sehen waren – sozusagen an der Spitze des Eisbergs. Lydia Haider...

Liebe in Zeiten des Patriarchats

Mit ihrem auf Englisch bereits 2004 erschienenen Buch „Männer, Männlichkeit und die Liebe“ behandelt bell hooks den Zusammenhang von patriarchaler Sozialisation und den Beziehungen von Männern zu anderen und sich selbst. Teils autobiografisch geschrieben analysiert sie den Charakter einer patriarchalen Dominanzkultur und deren Auswirkungen auf unsere Fähigkeit zu lieben und...

Stiller Terror

Dieser aus dem Französischen lebendig ins Deutsche übersetzte Roman war eigentlich als Theaterstück gedacht. Er schwankt zwischen depressiv und explosiv und ist streckenweise auch satirisch bis ironisch witzig. Es geht um eine Vorarbeiterin und Gewerkschafterin und gleichzeitig absolute Vertraute des Chefs. Sie wurde von ihrem Mann verlassen und irgendwie ist...

Das Panoptikum der Weiblichkeitsentwürfe

Sanft. Süß. Zart. Diese Attribute werden Frauen – ja, auch Feministinnen – nicht nur zu- und vorgeschrieben, sondern teilweise auch von ihnen selbst internalisiert. Wie kommt es, dass Frauen in Zeiten eines salonfähigen und weitverbreiteten Feminismus immer noch die Aufgabe zukommt, als Zuckerguss auf dem von Männern dominierten Alltag zu...

Beauvoir revisited

Unterwerfung als aktiver Gegenpol zu Ausübung von Macht findet in der Philosophie wenig Beachtung. Dies zu ändern, heftet sich die 1985 geborene Garcia auf die Fahnen. Scharfsinnig hinterfragt sie die Zusammenhänge zwischen Weiblichkeit und Unterwerfung, also dem Verzicht auf Freiheit, dem Sich-Fügen in fremdbestimmte Machtstrukturen. Kann Unterwerfung auch freiwillig erfolgen?...

Witches in Exile

Der Bildband Witches in Exile von Ann-Christine Woehrl beschäftigt sich mit ghanaischen Frauen, die als Hexen gebrandmarkt aus ihren Gemeinschaften ausgestoßen wurden. In sogenannten ‚Witchghettos‘ (Hexendörfern) finden diese Frauen, deren vermeintliche Vergehen willkürlich konstruiert werden, Zuflucht. Neben den rohen, melancholischen Portraitfotos von Ann-Christine Woehrl bekommen die Geschichten dieser Frauen somit...

Spöttische Stories aus Mazedonien

Dass Tragik und Komik oft nahe beinander liegen, beweist dieser Erzählband der mazedonischen Schriftstellerin Rumena Bužarovska. In elf kurzen Geschichten porträtiert die Autorin mehr oder weniger funktionale Beziehungen aus Sicht der darin involvierten Frauen. Die kurzen Texte gleichen inneren Monologen, durch die wir vom Gefühlsleben der meist unzufriedenen Ehefrauen, Liebhaberinnen...