Die Hoffnung stirbt zuletzt
Der knallpinke Fernreisebus mit der Aufschrift SPERANZA macht sich auf den langen Weg von Wien bis Cluj in Rumänien. Einer der beiden Fahrer, Ioan, steht in Wien am Abfahrtsterminal und betrachtet das Geschehen. Er sieht Passagiere, die sich rührselig verabschieden, noch schnell ein Ticket kaufen oder sich die Wartezeit bis zur Abfahrt mit einer Zigarette vertreiben. Natürlich, da hinten steht ebenso abfahrbereit der Bus des Konkurrenzunternehmens mit der gleichen Destination. Er seufzt, das kennt er schon. Dieses Unternehmen hat nämlich derart desolate Busse, dass sie regelmäßig auf der Strecke liegen bleiben, und er muss sich um die gestrandeten Passagiere kümmern und sie in seinem Bus mitnehmen. Das kann eine Fahrt werden! Schön langsam beginnen die ersten in seinen Bus einzusteigen. Alexandru freut sich, dass er genau hinter dem Fahrer sitzen und dort gut schlafen kann. Lisa kann es kaum erwarten, endlich zu sitzen und ihre Jause zu essen. Katha bemerkt, dass sie ihre Box zur Aufbewahrung ihrer Kontaktlinsen vergessen hat. Langsam setzt sich der Bus in Bewegung. Die Reise beginnt.
Die Autorin beschreibt kurzweilig eine Autobusfahrt mit all ihren PassagierInnen und deren Geschichten. Ein Reisebericht der besonderen Art, der sehr gut Stimmungen auffängt und den Alltag einiger Menschen beschreibt.
Petra Wächter
Verena Mermer: Autobus Ultima Speranza. 198 Seiten, Residenz Verlag, Salzburg/Wien 2018 EUR 20,00