„Ich heiße Jolla, wie der Rolla!“
Dass die Deutschen ihren Namen nicht richtig aussprechen können, ist nicht das Einzige, das Jola an den Deutschen verwundert. Auch dass Uschi, die seniorki, die sie betreut. sich von der Enkelin nicht Oma nennen lässt, geht ihr nicht in den Kopf. Aber das sind Kleinigkeiten, denn ansonsten lebt es sich bei den Von Klewens, der Hamburger Patrizierfamilie, recht gut; viel besser als bei anderen Familien, bei denen sie für einen Hungerlohn als Altenbetreuerin gearbeitet hat. Ein Hungerlohn, ja, aber immer noch mehr als sie in ihrer Heimat Polen verdienen kann, um ihrer Tochter Magda das Studium zu ermöglichen. Langsam werden Vorurteile zwischen Uschi und Jola abgebaut, eine Freundschaft entsteht zwischen den beiden so unterschiedlichen Frauen und sie erleben einige Alltagsabenteuer miteinander. Aber eines haben sie gemein, jede hat ein großes Geheimnis, eine große Wunde, die sie mit sich trägt. Und schließlich vertrauen sie auch das einander an und für beide kann Heilung beginnen.
Renate Charvat
Mai Raben: Unter Dojzen. 223 Seiten, Kjona Verlag, München 2024 EUR 23,70