Stop, and smile to a stranger

Während es in Yoko Onos fünzig Jahre zuvor erschienener „Grapefruit“ um konzeptuelle Anweisungen zur politischen Handlungsfähigkeit ging, laden die Handlungs- und Denkanregungenen in „Acorn“ nun zur Auseinandersetzung mir dem eigenen Selbst ein. Himmel, Erde, Klang, Raum, Beziehung sind nur einige der umrahmenden Überbegriffe in denen dazu aufgefordert wird „Ideen in deinen Kopf zu lassen“.

Was geschieht mit uns wenn wir genau hinsehen, hinhören, hinfühlen? „Stell dir eine Stadt vor, in der es nur Fussgänger*innen und Radfahrer*innen gibt“, klettere auf Leitern Richtung Himmel und zieh deine Hose aus bevor du mit jemandem streitest.
Die Punktzeichnungen, um die Ono ihre bereits 1996 im Rahmen eines Onlineprojekts erschienenen Denkanstöße ergänzt, bestechen durch ihre wunderbare Gegenstandslosigkeit, in denen gleich nochmal weitere Räume geschaffen werden, die danach fragen, was jede einzelne von uns darin sehen kann und will. Ooooh Yoko, danke, dieses kleine, feine Buch werde ich immer wieder gerne aufschlagen.
baw

Yoko Ono: Acorn. Instruktionen. Übersetzt von Uljana Wolf. 216 Seiten, Haffmans & Tolkemitt, Berlin 2014EUR 18,50