Autor: m l

Frauen auf dem Podium der Geschichte

1919 als erstes Jahr nach dem Krieg ist kein Friedensjahr, es beginnt mit dem brutal niedergeschlagenen ProletarierInnenaufstand und den Morden an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Die Empörung darüber führt in allen gesellschaftlichen Bereichen zu Umbrüchen, die durch das neu in Kraft getretene Frauenwahlrecht zusätzlich bestärkt werden. Wir werden zu...

Geschichte des Frauenwahlrechts

Frauen als Mangelwesen dachte sich Aristoteles im 4. Jh. vor Chr. und viele weitere prominente Männer stimmten freudig ein. So konnten sich die Bevormundung und Rechtlosigkeit der Frauen bis ins 20. Jahrhundert halten. Christine de Pizan ist eine der ersten Vordenkerinnen, die ihr Unbehagen analysiert und 1405 in ihrem Buch...

100 Jahre Frauenwahlrecht – ein Grund zum Feiern?

Der Sammelband zum 100-jährigen Jubiläum des Frauenwahlrechts in Österreich versammelt Texte von 12 Autorinnen, die sich aus historisch/politikwissenschaftlicher, literarischer und kulturwissenschaftlicher Perspektive mit dem Thema Frauenwahlrecht auseinandersetzen. Die Gemeinsamkeit dieser äußerst unterschiedlichen Texte liegt darin, dass sie das Frauenwahlrecht als Teil des fortdauernden Kampfs der Frauen um ihre Rechte und...

Schnittflächen – Frauen und Recht

Die emeritierte Rechts- und Sozialwissenschaftlerin Ute Gerhard hat ein weiteres interdisziplinäres Grundlagenwerk zum Thema rechtlicher Veränderungsprozesse im Geschlechterverhältnis veröffentlicht. Geschlecht als politische Kategorie sagt etwas über gesellschaftliche Möglichkeiten der Teilhabe aus, insbesondere wenn es um Tätigkeiten in der Kernzone Familie oder um Erwerbsarbeit geht. Reflexionen über Geschlechterdifferenz und die daraus...

„Aufenthalt“ im Wehrmachtsbordell

Das Buch handelt von der noch kaum aufgearbeiteten Thematik der für die Wehrmachtssoldaten errichteten Bordelle. Über zahlreiche amtliche Berichte rekonstruiert Anne S. Respondek die Lebensgeschichte der in Posen lebenden Maria K. Sie ging einem bürgerlichen Beruf nach, wurde nach einigen kleinen Eigentumsdelikten inhaftiert und später von den Wehrmachtsbehörden als Prostituierte...

Lebenssorge als Widerstandspraxis

Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit steht Maria Etzer, die im Nationalsozialismus zu drei Jahren Haft verurteilt wurde, weil ihr vorgeworfen wurde, dass sie einen verbotenen Umgang mit französischen Zwangsarbeitern gepflegt habe. Sowohl die Öffentlichkeit als auch die Wissenschaft nach 1945 blendete Fälle aus, die als „Geschlechtsverkehrverbrechen“ bezeichnet wurden. Wesentlich an der...

Festschrift – kann das spannend sein?

Die Antwort lautet: ja, und zwar sehr! Im April 1919 wurden per Verordnung Frauen auch zum Studium an technischen Hochschulen in Österreich zugelassen. Diese Festschrift behandelt die Vorgeschichte dieser Zulassung, zeigt die ersten Frauen, aber auch alle weitere Entwicklungen und Persönlichkeiten, die die vergangenen 100 Jahre für Frauen an der...

Technikausbildung und Sozialisation

Der Sammelband zeigt im ersten Teil auf, dass Bildungsentscheidungen in Anlehnung an Pierre Bourdieus Konzept des Habitus als Ergebnis „kultureller Passung“ gedeutet werden können. Die Entscheidung für ein Studium und die konkrete Studienfachwahl, auch wenn sie noch so spontan, bewusst und kalkuliert scheint, steht in unmittelbarem Zusammenhang mit den Prägungen...

The Future of Sex

Die Kulturwissenschaftlerin Sophie Wennerscheid liefert mit ihrem Buch „Sex machina. Die Zukunft des Begehrens“ eine Pionierinnenarbeit. Selten wird im Kontext der Technikphilosophie Sexrobotic besprochen. Wir wissen ja schon seit Freuds Abhandlungen zur Sexualtheorie, dass auch bei der hetero­sexuellen reproduktiven Sexualität „irgendein pervers zu nennender Zusatz zum normalen Sexualziel“ nicht fehlen...

Zwischen den Stühlen

Die Politikwissenschaftlerin Maike Weißpflug beweist mit ihrer Forschungsarbeit, dass Hannah Arendts Werk an Aktualität nicht verloren hat. Arendts vielseitiger Denkstil und ihre Urteilskraft lassen sich auch auf heutige Demokratiedefizite als Werkzeug anwenden, um uns zum Handeln als Subjekt zu ermutigen und zu bewegen. So gesehen ist es eine Einladung zur...