Verschlagwortet: Flüchtlinge

Europa begreifen versuchen

Südtirolerin, Frau, Lesbe, Feministin – die Autorin beantragt die deutsche Staatsbürgerschaft und findet sich inmitten großer europäischer Diskurse wieder: Es wird ihr das Ausländerinsein abgesprochen, der Sinn dieses Staatszugehörigkeitswechsels hinterfragt, sie ist mal unter all jenen, die aus Nicht-EU-Ländern kommen und sich durch die Mühlen der Bürokratie schlagen, um hoffentlich...

Es gibt keinen sicheren Ort. Nirgends.

„Sie fand es verstörend, wie sich eine Lebensgeschichte, die sich in vielen intensiven Gesprächen wie ein Mosaik allmählich zusammenzusetzen begann, in der Sprache der Bürokratie auf eine ‚Foltergeschichte‘ reduzieren ließ.“ Ein Tag im Leben von Nora wird protokollartig skizziert. Nach mehreren Jahren in Russland kehrt Nora in ihr Heimatland zurück...

Düstere Dystopie aus Niederösterreich

„Das Dorf ist eine Versammlung von netten Menschen, die untereinander alle verfeindet sind.“ Dieses Zitat von Friedrich Achleitner ist dem Roman von Marlen Schachinger vorangestellt und beschreibt treffend den düsteren Ton des Buches, in dem die Kluft zwischen Arm und Reich, die Zumutungen der Geschlechterverhältnisse und die Auswirkungen von Rassismus,...

Solange es Menschen gibt! 

Einmal mehr beweist Jenny Erpenbeck in ihrem aktuellen Roman, dass Menschen durch zeitliche Ereignisse veränderungswillig sind, und dass dabei Zufälle eine große Rolle spielen. Als afrikanische Asylwerber am Oranienplatz in Berlin einen Hungerstreik machen, wecken sie das Interesse eines Passanten, es ist der verwitwete emeritierte Altphilologe Richard. Er nimmt Kontakt...