Verschlagwortet: Ungarn

Eine ungarisch-jüdische Autorin und die österreichische Justiz

Die ungarisch-jüdische Naturwissenschaftlerin Rose Meller (1902–1960) wuchs in Budapest als Tochter eines gutsituierten Kaufmanns auf. Eine Schwester ihrer Mutter war die Philosophin Ágnes Heller. Eine weitere Schwester, Henriette Weiß, gründete ein Erholungsheim für Lungenkranke in Breitenstein am Semmering. Anna Kellner, eine dritte Schwester, ihre Tochter Dora und ihr Ehemann Walter...

Bildstark und politisch

Ohne Umschweife steigt Zsófia Bán in ihre Erzählungen ein und wirft uns in verschiedenste Szenarien: Da ist einmal eine Familie, die nach ihrer Flucht aus einem Kriegsgebiet an der ungarischen Grenze festsitzt und sich zwischen Anfeindungen und Hilfsbereitschaft der Einheimischen zu orientieren versucht. Ein andermal entdeckt eine Frau am Himmel...

Ungarischer Alltag

Eine Schwangere verkauft ihre Haare, ein Installateur stirbt bei der Arbeit, eine Bettlerin wird bestohlen, ein Papagei reißt aus und im Aufzug schluchzt eine Frau … Der Band enthält 40 Geschichten, welche der Leserin kurzweilige Einblicke in die Welten sehr unterschiedlicher Protagonist_innen gewähren. Die Autorin skizziert Frauen, Männer und Kinder...

Überwachung und Fremdenfeindlichkeit

Etelka wächst in den 40er Jahren in Ungarn auf, ihr Vater wird aufgrund seiner politischen Haltung zu einigen Jahren Lagerhaft verurteilt, schließlich aber rehabilitiert. Er erhält wieder eine angesehene Funktion im politischen Apparat. Abhör- und Spitzeltätigkeiten von Seiten des Staates setzen sich jedoch gegenüber der Familie fort. Als der Vater...

verdichtete begegnungen

Erstaunlich dicht sind die 15 Geschichten mitten aus dem Leben, und mitten ins Leben hinein, das gebrochen ist und wird und sich doch immer wieder neu zusammensetzt. Man möchte die brillant aus dem Ungarischen übersetzten Zeilen dehnen, um vom Davor und Danach der kantigen Figuren und ihrer Wege ein wenig...