Kategorie: Philosophie

Kosmopolitik als politische Ethik

Diese grandiose philosophiehistorische Studie einer jungen Philosophin zur transnationalen Wissenszirkulation im Werk und in der Rezeption Hannah Arendts (USA/Deutschland) lässt sich im vorgegebenen Rahmen nicht angemessenen würdigen. Weshalb hier nur die Intention des Werkes und nicht die unfassbare Detailfülle berücksichtigt wird. Es geht nicht um die Ideengeschichte und nicht um...

Fundgrube und Erkenntnisreise

„Man legt hier gewissermaßen Zeugnis ab von dem, was man einmal gedacht und getan hat, und übt Selbstkritik, diese äußerst schwierige Praxis, ohne die Lernen gar nicht möglich ist. Zugleich kann man die eigenen Lernprozesse beobachten, … ist vergangenes Subjekt und taucht wieder auf als ein anderes im öffentlichen Nachweis.“...

Feministische Streitkultur

25 Textbeiträge mehrerer Autorinnen über Feminismus zwischen Gesellschaftskritik und Identitätspolitik unter Frauen sind hier in gebundener Buchform von Linkerhand herausgegeben. Feministinnen aus unterschiedlichen Generationen und mit verschiedenen politischen Standpunkten sind hier wiedergegeben. Unterschiede in Lebenswelten bei lesbischer, hetero- oder transsexueller Weiblichkeit oder bei pro-feministischen Männern, aber auch bei Lohnarbeit, Bewegung...

Verletzlichkeit als Basis für Widerständigkeit

Für Judith Butler stellt das Entwickeln von Theorie eine Form politischer Praxis dar. Welche Begriffe wir verwenden, welche Normen wir als gegeben voraussetzen, wie Theorien für politische Zwecke angeeignet werden – all das sind Voraussetzungen, die wir uns bewusst machen müssen. Butlers Denken lässt sich somit als (Re-) Politisierung der...

Wir brauchen andere Geschichten!

„Es ist von Bedeutung, welche Gedanken Gedanken denken. Es ist von Bedeutung, welches Wissen Wissen weiß… Es ist von Bedeutung, welche Geschichten Geschichten erzählen.“ Das Neu- und das Umschreiben von Begriffen, Figurationen sowie von Geschichten hat von jeher einen wichtigen Stellenwert in den Arbeiten Donna Haraways. Metaphern sind für sie...

Legende ist „das, was zu lesen ist“

Es gibt Lektüren, die sich zensierender Auffassung entziehen. „Im selben Augenblick da ich glaube, endlich verstanden zu haben, bin ich weiter denn je vom Verstehen entfernt.“ Eva Meyer, Philosophin, Schriftstellerin, Künstlerin war in meiner Studienzeit eine der intellektuellen Stars am feministischen Himmel. Ihr Buch „Zählen und Erzählen. Für eine Semiotik...

Das eigene Leben nicht delegieren

Luisa Muraro, geb. 1940, prominente Differenzphilosophin („Die symbolische Ordnung der Mutter“), arbeitete an der Universität von Verona, ist Mitgründerin der Philosophinnengemeinschaft Diotima und des Mailänder Frauenbuchladens („Wie weibliche Freiheit entsteht“). In dem Interview wird die Verwobenheit von Biografie, politischem Engagement und Theoriebildung zum Ausdruck gebracht. „1968… da hatten junge Leute...

Auf den Hund gekommen

Was bedeutet es, wenn wir uns abwenden vom menschenzentrierten Weltbild und auch andere Wesen wie Tiere als Subjekte begreifen? Wie stellt sich die Verwobenheit der Existenzen dann dar? Susanne Karr geht dieser Frage in ihrem Buch nach und stellt dabei das Konzept der Verbundenheit ins Zentrum ihrer Betrachtungen. Verbundenheit wird dabei...

Veränderungen sind (un-)möglich?

Sind wir in der Ordnung (Staat, Kapital, Sprache, Phallozentrismus, Religionen, Heteronormativität, Ideologien) komplett gefangen? Und sind selbst Umwälzungsversuche dieser Ordnung inhärent? Die vorliegende Lektüre nimmt den Aufsatz „Ideologie und ideologische Staatsapparate“ (1970) von Louis Althusser, einem der wichtigsten marxistischen Philosophen des 20. Jh., zum Ausgangpunkt der Frage, wie das herrschende...