Verschlagwortet: Demenz

Das Große im Kleinen

Demente Großmutter, ungarische Pflegerin, kiffender Enkel – drei Menschenschicksale treffen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Elvira ist hochbetagt und lebt mit wechselnden 24-Stunden-Betreuerinnen in einem kleinen gelben Haus in der Provinz. Sie war einst Schauspielerin und hat ihren unehelichen Sohn allein großgezogen, der es zu etwas gebracht hat. Marika...

Von Familien und Bäumen

Als die Demenz der Großmutter stetig weiter voranschreitet und sie sich selbst immer mehr zu verlieren scheint, begibt sich das Enkelkind auf die Suche nach den Lücken des familiären Erinnerns und versucht diese zu füllen. Kim de L’Horizons Roman ist adressiert an die schwindende Großmutter auf der Suche nach einer...

Das Lesen der veränderten Landkarte

Zunächst führt Hildegard Nachum behutsam und einfühlsam in das komplexe Thema Demenz ein, um dann anhand von Schlüsselbegriffen wie Hunger, Heimat, Angst, Nähe, Distanz, Abschied und Versöhnung Fallbeschreibungen zu präsentieren, wie desorientierte Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt begleitet werden können. Dabei beruft sich die Autorin auf die von Naomi Klein entwickelte...

„Alles sehr ungewöhnlich. Aber schön.“

Dieses Zitat aus dem Buch umreißt die Geschichte recht gut. In „Mein Leben mit Martha“ beschreibt Martina Bergmann mit viel Sprachwitz und gleichzeitig auf sehr rührende Art und Weise ihr Zusammenleben mit Heinrich und Martha, die mehr als doppelt so alt sind wie sie selbst. Entgegen aller Konventionen übernimmt sie...

Zwischen Salzburg und Venedig

Christine Haidegger beweist in ihrem aktuellen Erzählband einmal mehr ihre gute Beobachtungsgabe und Fähigkeit, auch in extrem konzentrierter Form ganze Leben zu erzählen. Manche Texte sind nur zwei Seiten lang, andere entwickeln ausführlichere Narrationen. Die Breite an Themen und Stimmungen ist groß, wobei ernste, berührende oder gar erschreckende – wie...

Fliegende Wörter

Pia ist gerne bei ihrer Oma. Dort lernt sie viele neue Wörter und was es heißt, gemocht zu werden. Pia wird größer, die Wörter mehr, die Themen ernster. Aber auch Oma verändert sich, sie bringt Wörter durcheinander, vergisst viel. Wenn Oma sagt: „Mach den Teller zu, es windet“, ist zum...

„Die Zeit. Glatt, dunkel und still.“

Cecilie Enger (Jg. 1963) erzählt eine Geschichte, von der man nicht wissen kann, wie sie gewesen wäre, wenn die Alzheimerkrankheit sich nicht unaufhaltsam in die Wirklichkeit ihrer Mutter, und damit auch in das fragile Gefüge ihrer Familie eingefressen hätte. Vielleicht bliebe das Gerüst der Geschichte dasselbe: ausführliche Listen, die die...