Autor: m l

Über das Älterwerden

Die etwas schrullige ehemalige Mathematiklehrerin Olive Kitteridge wohnt in der fiktiven Kleinstadt Crosby an der Atlantikküste, wo jeder jeden kennt. Ein scheinbar langweiliger Ort, doch die Geschichten über die Menschen sind alles andere als eintönig. Verschiedene Episoden beschreiben das Leben unterschiedlichster Menschen der Stadt, erzählen von ihren Krankheiten, ihrem Elend,...

Das Schweigen der Therapeutin

Wir begleiten eine zeitlang die Ich-Erzählerin Tina Korn bei ihren Verrichtungen, ihren Gängen, ihren Sitzungen mit den Klient_innen, ihrem Umgang mit ihrer Freundin und den Begegnungen mit Freunden und ihrer Lehrtherapeutin. Die Sprache ist dialoglastig (wie in einem Comic hieß es in einer Rezension), nüchtern, knapp, beschreibend … eine Handlung...

Aufbruch im Umbruch

Im monotonen Fluss der Jahreszeiten – Frühling, Sommer, Herbst & Winter – eingebettet, spielt die Geschichte im historisch turbulenten Jahr 1989 in der slowakischen Kleinstadt Žilina. Schon von Beginn an wird spürbar, dass die Autorin Susanne Gregor eine tiefe Verbundenheit und detailreiches Wissen über die Lebenswelt und den Zeitgeist von...

Gut und Böse in Bulgarien

Anja hat gerade ihr Medizinstudium abgeschlossen. Wie alle anderen Absolvent*innen wird sie vom Staat aufs Land geschickt. Im Dorf Svescht, es liegt im Balkangebirge, muss sie zwei Jahre in der dürftig ausgerüsteten medizinischen Dienststelle arbeiten. Außerdem gehört die Betreuung der Kinder und Jugendlichen des zum Dorf gehörenden Kinderheims zu ihren...

Kuriose Reise einer Theatergruppe

An einem Sonntag im August 1976 macht sich die Theatergruppe des burgenländischen Dorfs Mjenovo – Kasalischna grupa iz Mjenova – auf den Weg Richtung Brescello, Italien. Im Gepäck: 130 Grammelpogatscherl und jede Menge Vorfreude: denn in Brescello will die bunte Truppe ihr seit Jahren auf dem Programm der Sommerfestspiele stehendes...

Pässe lügen nicht!

1975: Vier Jugendliche in Kolchosen in Kasachstan: Eine junge Frau ist bereits in englischer Literatur an der Universität eingeschrieben, eine andere möchte Jus studieren, ein junger Mann will Traktorist werden und die Melkerin, die Tochter des Kolchosenvorsitzenden, heiraten, und der vierte im Bunde interessiert sich für Film und Theater. Alle...

Theater – Liebe

In ihrem zweiten Roman spürt Noëlle Revaz der komplexen Beziehung zwischen der titelgebenden Efina und einem Schauspieler nach, der im gesamten Buch nur T genannt wird. Von einer geradezu stereotypen Szene ausgehend (sie bewundernd im Publikum, er erfolgreich auf der Bühne) entspinnt Revaz dabei die Geschichte einer jahrzehntelangen Anziehung und...

Sumpf und Eis

Dem Klappentext entnimmt man, dass die Eltern der Autorin in den 1980er Jahren als Bootsflüchtlinge in die Niederlande gekommen sind. Es ist ihre eigene Familiengeschichte, die sie zum Roman inspiriert hat und die sie aus Kinderperspektive erzählt. Der Titel „Tausend Väter“ erschließt sich erst nach und nach, denn die elfjährige...

Das spezielle Rot der Flamingos

Leon Walsky hatte genau einen großen Erfolg in seinem bisherigen Schriftstellerleben, einen Erotikband namens „Die schwarze Augenmaske“. Seitdem geht es mit ihm bergab, er verarmt und landet in einer Bruchbude über einer Kneipe namens „Scharfes Eck“. Da erhält er plötzlich eine Anfrage einer gewissen Tanja R., die ihm erotische Geschichten...

Das Leben ist kein Ponyhof?

Andrea, die Hauptperson, wird aus unterschiedlichen Lebenslagen und Lebenssituationen beschrieben. Der Blickwinkel mag sich verändern, es haftet aber jeder Geschichte eine Melancholie an, die zu dem Schluss kommt: Egal welches Leben man wählt, das angepasste, das erwartungsmäßig verläuft/verlaufen sollte, vergleichbar mit dem Bau eines Fertigteilhauses, oder das vermeintlich planlose, ohne...