Kategorie: Kunst

Viele schöne Grüße

Die 1893 in Berlin geborene Lotte Cohn legte bereits mit 23 Jahren als eine der ersten Frauen überhaupt, ihr Diplom in Architektur ab. Als (zuerst) glühende Zionistin wanderte sie 1921 nach Palästina aus, wo sie – mit zweimaligen längeren Unterbrechungen –auch bis zu ihrem Tod 1983 lebte und arbeitete. Die...

Feministische Architekturtheorie

Ein Werk an der Schnittstelle zwischen Gender Studies und Architektur hat die Schweizer Architektin und Journalistin Inge Beckel vorgelegt. Sie untersucht Diskurse des sogenannten Neuen Bauens, um die Konstruktion des Normalen Nutzers (sic!) als männlich und weiß nachzuverfolgen. Damit rührt sie an zentrale Paradigmen, die die moderne Architektur und den...

Frauen in der Architekturgeschichte

Wir schreiben das Jahr 2017. Eine Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum Frankfurt/M. zeigt Leben und Werk von 22 deutsch (-sprachigen) Architektinnen (mit Margarete Schütte-Lihotzky ist auch eine Österreicherin darunter). Die Rezensenten im Feuilleton der großen deutschen Zeitungen geben sich erstaunt und begeistert, dass es Architektinnen gab – ganz so, als ob...

Homobewegung & Homokunst

Was hat Kunst mit sozialer Bewegung zu tun? Ist sie Ausdruck von Protest? Kann sie Mittel sein, um soziale Kämpfe und gesellschaftlichen Wandel zu dokumentieren? Hat sie die Avantgardefunktion einer emanzipatorischen Ideenschmiede? Oder ist Kunst nur Dekomaterial oder Ersatzbeschäftigung in politisch mauen Zeiten? Oder Ausdruck von biedermeierlichem Rückzug in die...

Befreit von Schönheitsnormen

Don’t judge a book by its cover, könnte eine Botschaft der britischen Photographin Amelia Allen sein. Ihr neuer Fotoband zeigt die zeitgenössische NudistInnenszene in einer sehr direkten Weise: nackte Menschen beim Tischtennis-Spielen, Radfahren durch die Londoner Innenstadt, beim Tea for Two. Ihr Anliegen, Freiheit und Befreiung unbearbeitet oder „ungeschönt“ darzustellen,...

Gender Gap revisited

Reflexionen zur Positionierung von Frauen im Kontext der Kunst sind Thema der Publikation von Priska Seisenbacher und Verena Humer. Die beiden Autorinnen ziehen für ihre Untersuchungen über Gender-Verhältnisse Literatur, Film, Theater, Performance und bildende Kunst heran, ein weiterer Teil des Buches besteht aus Interviews mit Gesprächspartnerinnen aus unterschiedlichen Kunstbereichen. Eine...

Lady mit Hund in der Malerei

Ulla Fölsing hat mit Frauen und ihre Hunde einen leicht lesbaren und aufwändig gestalteten Bildband zur Geschichte der Darstellung von Hunden und Damen der Upper Class in der Malerei vorgelegt. In zwölf thematisch geordneten Kapiteln bekommt die Leser*in kunsthistorische Einblicke – teilweise in einen soziologischen Kontext eingebettet. Gemälde von Frauen...

Empfindliche Seismografin

Ein Teil der veröffentlichten Beiträge und der Titel des Sammelbands gehen auf das 2014 in München abgehaltene Symposium zum 10. Todestag von Susan Sontag zurück. Die Beschäftigung mit dem Werk der vielseitigen Denkerin verlangt nach verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven und dadurch logisch ableitbar nach unterschiedlichen Textsorten (Essay, Elegie, Aphorismen, Interview etc.),...

Bunt wie Papageienfedern

Die farbprächtigen Bilder Frida Kahlos sind oft von ihren geliebten Tierfreundinnen und –freunden bevölkert. Sie waren ihr Gesellschaft und Inspiration. Im Haus in der Casa Azul und im Hof mit einer eigens entworfenen Spielpyramide tummelten sich Affen, Hunde, Katzen, Truthähne, ein Pfau, ein Adler, ein Reh und ein Papagei. Die...

Die Schapire-Schwestern

Die Nationalgalerie Berlin besitzt ein expressionistisches Porträt von Rosa Schapire aus dem Jahr 1920, das sie mit genervtem Gesichtsausdruck zeigt, man meint darin ein „Bist du bald fertig?“ zu lesen. Das richtet sich an den Maler des Bildes, Walter Gramatté, dem Schapire – neben anderen jungen Kunstschaffenden – zu öffentlicher...