Verschlagwortet: Argentinien

Zuhause – was heißt das überhaupt?

In dieser Graphic Novel begleiten wir die Protagonistin auf ihrem Weg durch Argentinien, wohin sie nach einem jahrelangen Aufenthalt in Deutschland zurückgekehrt ist. Das Land, in dem sie aufwuchs, ist ihr fremd geworden, doch auch in Europa hatte sie sich nicht richtig zuhause gefühlt. Nachdem sie in Hamburg von ihrer...

Das Irrlichtern großer Geister

Pola Oloixaracs Romandebüt besteht aus drei ineinander verwobenen Erzählsträngen: Die seltsame Liebesgeschichte der Außenseiter Kamtchowsky und Pabst handelt in der jüngsten Vergangenheit. Die beiden Nerds haben einen ausgeprägten Hang zu Exzessen, den sie in der Club- und Hackerszene von Buenos Aires ausleben. Auf einem dieser soziologisch-erotisch motivierten Ausgänge gelangt Kamtchowsky...

Ein virtuoses What the fuck?!

Dieses Buch ist für Hartnäckige, denn es interessiert sich scheinbar kaum für seine Leser_innen, die sich der überbordenden Sprache und Erzählung entgegensetzen müssen. Philosophische Essays vermischen sich mit wissenschaftlichen Abhandlungen und literarischen Kunststücken, die die emotionale Welt der Protagonistin auf sperrige und doch poetische Weise beschreiben. Während Nerds versuchen, durch...

Hankus

Der in vier Teile untergliederte Roman ist bereits im Jahr 1997 in den USA erschienen und wurde nun 2019 ins Deutsche übersetzt. Die Hauptprotagonistin Sofia ist eine aus Polen stammende jüdische Frau, die lesbisch ist und ihre rothaarige Freundin Tamar aus ihrer polnischen Heimatstadt liebt. Als junge Frau wird Sofia...

Historische Schichten in Bewegung

Dem Argentinien von heute, geprägt von zerstörerischem Kapitalismus und krassen sozialen Gegensätzen, versucht sich Petra Nagenkögel in ihrem Text „Dort. Geographie der Unruhe“ anzunähern. Dabei fährt, streunt, flaniert die Ich-Erzählerin durch Buenos Aires, seine Vororte, sein Umland, sucht Orte und Gegenden in Argentinien auf, die sie aus politischen, historischen und...

Der Alltag vor der Militärdiktatur

Buenos Aires, 1974/75: Das Vorstadtviertel Ballester ist geprägt von Katholizismus, politischer Instabilität und dem regen Austausch unter seinen Bewohner_innen. Da sind die Schülerinnen eines katholischen Internats, die bei jeder Gelegenheit versuchen, aus ihrem reglementierten Alltag auszubrechen. Wir begegnen den Mechanikern der Autowerkstatt „Autopia“, deren revolutionäre Ideen sich unter anderem im...

Phantastische Erzählungen

Der Erzählband der argentinischen Schriftstellerin Mariana Enríquez ist vieles, nur nicht langweilig: Die unterschiedlichen Geschichten handeln von Drogenexzessen, Häusern, in denen es spukt, Geistern der Vergangenheit, Kindsmord und anderen aufregend-schaurigen Themen. Dabei schreibt Enríquez stets aus der Perspektive der involvierten Frauen und Mädchen, deren Charakteren sie durch ihre anregende Erzählweise...

Kollaboriere nicht mit dem Vergessen

Nieve – Schnee – ist der Name der kubanischen Protagonistin in Wendy Guerras Roman „Alle gehen fort“. Ein ungewöhnlicher Name für ein Kind eines Landes, in dem es nicht schneit. Nieve schreibt von Kindesbeinen an Tagebuch, es ist ihre Zuflucht. Ihre Stärke. Manchmal versteckt sie sich darin, und ein anderes...

Eine Welt aus dem Gleichgewicht

Der Norden Argentiniens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Zwischen Bolivien und Paraguay herrscht Krieg, christliche Missionen dienen als Auffanglager für entwurzelte Indios und stellen Arbeitskräfte für die Forstindustrie. Der junge Eisejuaz, „dieser hier auch“ in der Sprache der Matacos, sucht sein Schicksal. Im Sägewerk und in der Mission...

Gift 

Es ist ein kurzer Roman, der in einer Stunde ausgelesen ist. Er ist aber so intensiv, dass mindestens eine weitere Stunde eingerechnet werden muss, um ihn zu verkraften. Die Handlung wäre rasch erklärt, doch die Spannung lebt davon, wie sich die Geschehnisse entwickeln bis zum fürchterlichen Ende. Deshalb sei nichts...