Von Bildern, die bersten …

Mit wortgewaltigen Bildern schreibt Breier gegen „Gottvaters Leistungsträgerleistungsbegriff“ und „Adam“, den „Intriganten“ an, teils mit apokalyptischer Unerbittlichkeit, teils mit fein ziselierter Ironie. Gott und Teufel, Himmel und Hölle, Glück, Unglück und Urknall werden in pathetisch anmutenden Bildern beschworen und gleichzeitig banalisiert. Da taucht immer noch und immer wieder der brennende Dornbusch auf, und während einem noch von all dem Feuer und Qualm die Sinne zu schwinden drohen, steht der alte Busch bloß stumm daneben oder sucht ganz einfach das Weite. Und Gott wird Jahr für Jahr ein bisschen tiefer gehängt, während der Teufel am Sofa lümmelt, Biobutterbrötchen schmiert und mit vollem Mund spricht, „der widerling“. Eine andere Art Trost (und Rat): „einziehen, ausstoßen, weiterflattern“. Und noch eine: „in guten wie in schlechten Zeiten / wiegt der Mond / soundsoviel Menschenherzen“. – Schön. Christa Brauner

Isabella Breier: Anfang von etwas. Lyrik. Neue Lyrik aus Österreich. 64 Seiten, Berger Verlag, Horn 2014 
EUR 16,50