Verschlagwortet: Tod

Grenzen überschreiten

An sich bin ich keine Freundin von allzu langen Romanen. Franziska Hauser hat mich jedoch nachhaltig dazu gebracht, meine Präferenzen zu überdenken. Ich war von Beginn an gefesselt und gespannt, wie sich die Geschichte rund um die Zwillingsschwestern Dunja und Saphie entwickelt. Mit einem traurigen Paukenschlag beginnt der Roman: die...

Ein Bilderbuch über Flucht und Tod

„Flucht“ ist ein dunkles, wunderschönes Bilderbuch ohne Text. Es geht um Tiere, die flüchten. Dadurch, dass die Tiere sehr verschieden sind, wird deutlich, dass die Autorin keinen Stempel vergeben will, sondern dass ihr Diversität ein wesentliches Anliegen ist. Auf anschauliche Weise werden die Themen Flucht, Heimatlosigkeit, Verlust, Tod, Trauer, Abschiednehmen...

Poetisches Knochengeklimpere

„Komm, schnüren wir die Knochen,“ der Titel des nun in deutscher Übersetzung vorliegenden Gedichtbands der auf Slowenisch schreibenden österreichischen Autorin Cvetka Lipuš, hält – mit „auch wir“ minimal variiert – einen Zyklus von fünf Gedichten zusammen: „Dies ist die Zeit der Zauberer und Magier. Der Wille läuft keinem geckenhaften Erfolg...

Geld und Blut fließen

Der Briefroman enthält eine Fülle an überlieferten Schriftstücken einer gut situierten bürgerlichen Arztfamilie im Ersten Weltkrieg. Die Autorin entstammt den Nachkommen der im Roman zentral gesetzten Figur Elsbeth, die Mutter zweier Söhne ist. Der Briefverkehr zwischen Mutter und Söhnen verweist auf Kriegswehen und Kriegerstolz, vulgo Heldenehre und oftmals auch Heldentod....

Mit dem Spürsinn arbeiten

Eine tatsächliche Kooperation von Hund und Mensch beschreibt Cat Warren. Von Anfang an stellt ihr Schäferhund Solo eine Herausforderung dar – als Einzelwelpe fehlen ihm soziale Fähigkeiten, die andere Hundekinder spielend lernen. Solo ist ein egoistisches Raubein mit einem überdurchschnittlich ausgeprägten Geruchssinn und hoher Intelligenz, wie die mit Hunden vertraute...

Abschied, Tod und Kindheitserinnerungen

Ilse Helbich, 1923 in Wien geboren, hat mit 80 Jahren ihren ersten Roman veröffentlicht. Nun, in ihrem 95. Lebensjahr, ist ein Gedichtband von ihr erschienen, der frühe Texte, beginnend mit 1975, sowie spätere Texte bis in das Jahr 2015 umfasst. In poetischer Bildsprache kehren wir mit Helbich in Kindheitserinne-rungen zurück,...

Leben nach dem Ende?

Wien? Eine Stadt in Trümmern. Das urbane System ist zerbrochen, was bleibt, sind Einzelteile, ver-einzelte Akteur_innen, die höchstens zu zweit oder in kleinen Gruppen – ja was? – ihren Tod hinauszögern oder wenigstens den Zeitpunkt selbst bestimmen, überleben, oder doch leben wollen? Karin Peschka erzählt in ihrer „Autolyse Wien“ in...

Wirkmächtige Vergangenheit

Der Vater von Jenny und Thomas O’Mally Lindström stirbt unerwartet im Gefängnis. Angesichts einer wahrlich unerquicklichen Kindheit mit ihm stellt sich den erwachsenen Geschwistern die Frage, wie viel Trauer sein Ableben auslöst. Jenny ist Krankenpflegerin, hat eine 18-jährige Tochter und scheint ihr Leben nicht wirklich auf die Reihe zu kriegen....

Stakediven

In ihrem ersten Roman schreibt die Autorin über den Musiklehrer Franz, der mit seiner Frau Linn und seiner pubertierenden Tochter Julie ein farbloses familiäres Nebeneinander in Salzburg lebt. Die Geschichte kommt rasch in Gang, als Franz in einen Unfall verwickelt ist, wo ein 89-jähriger Pensionist stirbt und ihn seither als...

Ein neues Leben, alles für das Seelenheil

Der neueste Roman Banana Yoshimotos behandelt die Nahtoderfahrung der Protagonistin Sayoko Ishiyama, und wie sie nach und nach wieder ins Leben zurückfindet. Sayo und ihr Lebensgefährte und Yoichi haben nach einem Wellnesswochenende einen Autounfall, wobei er sofort stirbt und Sayo längere Zeit in Lebensgefahr schwebt, da sie eine Eisenstange durch...