Kategorie: Aktuelle Ausgabe

Selbstbildnis in Worpswede

Paula Modersohn-Becker wurde nur 31 Jahre alt. Sie war zu Lebzeiten keine Berühmtheit, die fehlende Anerkennung schien ihrem Selbstbewusstsein als Malerin aber keinen Abbruch zu tun – möchte mensch angesichts des überbordenden Werks (ca. 750 Gemälde und 1000 Zeichnungen), das sie hinterlassen hat, meinen. 1889 wurde dort, wo sich heute...

Mit den Waffen einer Frau

Bürgerliche Berufe und Prolo-Vorstädte, stolz, vernarrt oder einfach pragmatisch. Inszenierte Farbporträts, die wenig aus dem Leben der Frauen erzählen. Sie sind „random“, irgendwelche Frauen, anders gesagt: jede könnte eine Waffe tragen. Shelley Calton fotografiert texanische Frauen mit Schusswaffen. Puh, könnte mensch sagen, was ist denn daran feministisch? Eine Frau, die...

Punk is Queer-Feminist and deadly alive!

„I think I just witnessed an all-girl mosh pit at our show in Amsterdam. Be still my beating heart. #sleaterkinney“ Carrie Brownstein auf Twitter (19.3.2015) Ausgehend von Lee Edelmans „No Future“ und dem „Anti-social Turn“ zeigt Maria Katharina Wiedlacks Buch „Queer-Feminist Punk. An Anti-Social History“ die aktivistischen Potentiale dieser queer-feministischen...

Theatrale Fundierungen von Geschlecht

Beate Hochholdinger-Reiterer geht in diesem Buch jenen geschlechtlichen Codierungen nach, die sich in der „Erfindung“ der Schauspielkunst als Kunst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts manifestieren. Dabei möchte sie insbesondere die Widersprüche und Brüche herausarbeiten, die sich im Zuge der Umstrukturierungen des Theaters gerade an Männlichkeits- oder Weiblichkeitszuschreibungen zeigen...

Leben und Werk von Anna Maria Jokl

Die Schriftstellerin, Journalistin und Psychotherapeutin Anna Maria Jokl (1911 – 2001) verfasste Kinder- und Drehbücher, Essays, autobiografische Schriften und übersetzte das berühmte Buch von Zvi Kolitz „Jossel Rakovers Wendung zu Gott“ aus dem Jiddischen ins Deutsche. Sie war ein sehr schwieriger, spröder und interessanter Mensch – so ist sie der...

Jüdische Remigrantinnen

Warum sind jüdische Flüchtlinge irgendwann nach 1945 in „das Land, das sie töten wollte“ remigriert? Dieser Frage spürt Andrea von Treuenfeld nach, indem sie 16 Frauen ihre Lebensgeschichten erzählen lässt. Die Frauen wurden zwischen 1915 und 1946 geboren, wuchsen in Berlin, Stettin oder Remscheid auf, bevor sie allein oder mit...

Sexuelle Gewalt an Frauen im Zweiten Weltkrieg

Miriam Gebhardt geht der Frage nach, wie die Vergewaltigung deutscher Frauen durch alliierte Soldaten am Ende des Zweiten Weltkrieges und danach aufgearbeitet wurde. Die Quellenlage ist für die Historikerin nicht einfach, da die Zeitzeuginnen entweder nicht mehr am Leben oder nicht bereit sind, sich durch Interviews noch einmal den traumatisierenden...

Reproduktion von Geschlecht

Wie haben sich Vorstellungen von Geschlecht und Reproduktion im Diskurs um Präimplantationsdiagnostik (PID) in Deutschland gewandelt? Dieser Frage geht Malaika Rödel mit ihrer hier veröffentlichten Dissertation nach und leistet damit einen wichtigen Beitrag, um Prozesse der Vergeschlechtlichung und Naturalisierung in Reproduktionstechnologien in den Fokus zu rücken. Dazu verknüpft sie Konzepte...

„Kein Wort dafür“

Der Salzburger Verlag edition riedenburg leistet mit zwei parallel erschienenen Büchern einen Beitrag zur Enttabuisierung von Totgeburten bzw. Fetozid. Wärmstens zu empfehlen ist das „Bilderbuch für Frauen, die ihr Kind in der Schwangerschaft verloren haben“ – nicht nur für Betroffene, sondern gerade auch für alle anderen. Nicole Schäufler, Künstlerin, Journalistin...

Sprachlosigkeit in der Abtreibungsdebatte

Wie werden Abtreibung und Gesetze zu deren Regelung gegenwärtig in Deutschland verhandelt? Welche historischen, politischen und gesellschaftlichen Bedingungen liegen der Sprachlosigkeit zugrunde, die sowohl gesamtgesellschaftlich als auch in feministischen Debatten in Bezug auf Abtreibung zu herrschen scheint? Diese und mehr Fragen behandelt der in der Reihe geschlechterdschungel erschienene Band von...