Die feministische Musikologie kann, da sie Tabu an sich ist, Tabus überwinden: Das Lexikon der 210 österreichischen Komponistinnen, erschienen 2011, gab unter den biografischen Details die Mitgliedschaft in der NSDAP bzw. in der Reichsmusikkammer an. Wenn jetzt Musikerinnen-Netzwerke im 19. Jahrhundert Thema eines Sammelbandes werden, dann ist das Tabu der...
„Ein Grund zu feiern, zu erinnern und Geschichte(n) zu erzählen“ untertitelt der opulent gestaltete Band. Kritisch und informativ reflektieren die Beiträge 150 Jahre Frauen(bewegungs)vereine im heutigen Deutschland. Eingeleitet von Überlegungen zum Bruch, den der Nationalsozialismus für die Selbst-Erinnerung von Frauenbewegungen bedeutet, werden zunächst einige Differenzen zwischen dem Ansatz der „Frauengeschichte“...
Wie diese Narration und die damit einhergehenden Ausblendungen durchbrochen werden können und emanzipatorische Interventionen innerhalb der weißen Geschichtsschreibung möglich sein können, beschreibt Claudia Unterweger anhand der Untersuchung der theoretischen Arbeit und der Interventionen der Recherchegruppe zu Schwarzer österreichischer Geschichte. Die Autorin positioniert sich zu Beginn klar als Schwarze Frau* und...
Aus der Sicht eines Kindes schildert Francesca Sanna die beschwerliche Flucht einer Familie aus einem Kriegsgebiet. Sie findet einfache und dadurch umso eindringlichere Worte, um etwas schwer Erklärbares für Kinder nachvollziehbar werden zu lassen. Worte, die im Gedächtnis bleiben und die Leserin betroffen zurücklassen. Was bedeutet Flucht? Hoffnung, Enttäuschung, Verzweiflung,...
Die chilenisch-amerikanische Autorin Marjorie Agosin begibt sich in dieser zweisprachigen Lyriksammlung auf eine Reise in die Vergangenheit, auf eine Reise zu den jüdischen Wurzeln und zum Holocaust, dem ihre aus Wien stammende Großmutter, Helena Broder, 1939 entfliehen konnte. Es ist die Sehnsucht nach „Omama Helena“ und einer nie gekannten, verlorenen...
Wir schreiben das Jahr 1922. Handverlesene Gäst_innen treffen sich zum Tango-Tanzkurs im Grand Hotel Panhans am Semmering. Durch eine Verkettung von Umständen mitten drin: die pensionierte Lehrerin Ernestine in Begleitung des Apothekers Anton. Ernestine ist neugierig, Ernestine ist unkonventionell und Ernestine ist furchtlos. Bloß eines kann Ernestine nicht: tanzen. Das...
„Töchter einer neuen Zeit“ erstreckt sich von der Zwischen‑ kriegszeit bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Korn begleitet vier Hamburger Frauen, die um die Jahrhundertwende geboren wurden, den Ersten Weltkrieg miterlebt haben und sich nun ihr eigenes Leben aufbauen wollen – noch nicht ahnend, was die Zukunft für sie bereithält....
Die Mopsa Sternheim Biografie von der vor zwei Jahren verstorbenen Forscherin Ines Rieder entführt einen in die frühen 1920er Jahre. In den Kreisen der damaligen deutschen und französischen DichterInnen, DenkerInnen und politischen WiderstandskämpferInnen wächst Mopsa Sternheim auf. Gemeinsam mit Klaus und Erika Mann, Pamela Wedekind und Annemarie Schwarzenbach lebt sie...
Mädchen* brauchen Frauen* in der Geschichtsschreibung! Dieser Umstand hat Kerstin Lücker und Ute Daenschel in einen wechselseitigen Schreibprozess einsteigen lassen, in dem sie eine „Weltgeschichte“ für junge Leserinnen schrieben, die auch die Beiträge von Frauen* inkludiert. Ur- und Frühistorisches stellt den Anfang, wo noch viele Fragen zur Aussagekraft von Quellen...
Yseut erlebt Abenteuerepisoden wie eine Heldin im mittelalterlichen Epos. Jedes Kapitel erzählt von speziellen Ereignissen, die erklären „wie es dazu kam, dass…“. Ganz nebenbei lässt Marlene Streeruwitz ungeheuerliche Szenen von großer emotionaler Erschütterung in diese scheinbar ungefährliche, überschaubare Form einfließen. Wechsel von Rückblenden und fortlaufender Erzählung in der Gegenwart gehen...
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