Verschlagwortet: Geschichte

Feministinnen schreiben Geschichte

Wiener Feministinnen der 1970er Jahre haben neuerlich ein Buch zur eigenen Geschichte an den Anfängen dieser Phase der Frauenbewegung vorgelegt, das vier von ihnen herausgegeben haben. Der umfangreiche Band verwebt thematisch geordnet Texte von 25 zumeist namentlich angeführten Protagonistinnen, in denen sie aus heutiger Perspektive über diese Zeit erzählen, weiters...

Kilby Prison, Alabama, 1923

Roscoe ist verzweifelt. Er fühlte sich gezwungen mit seiner Frau Marie und dem gemeinsamen Sohn auf die Farm des verstorbenen Schwiegervaters in Alabama zu ziehen. Roscoes ganze Leidenschaft gehört jedoch der Elektrizität – mit dem Leben als Farmer kann er, der vorher als Elektriker in einem Kraftwerk gearbeitet hat, nichts...

Ada Lovelance – die erste Programmiererin

In Zeiten der industriellen Revolution kam Ada von klein auf in Berührung mit Maschinen und Technik. Von den Entwicklungen dieser Zeit beflügelt wollte Ada ein fliegendes mechanisches Pferd erfinden. Allen Widrigkeiten zum Trotz – dem Rollenbild einer Frau, der strengen Erziehung ihrer Mutter, ihrer dreijährigen Krankheit – bahnte sie sich...

Meine Sprache – ein Stein

Eine spannende zweisprachige Anthologie von Gedichten deutscher und palästinensischer Dichter_innen über Identität. In der Einführung macht Amjad Nasser jedoch klar, dass es nicht um die Repräsentation von nationalen Identitäten geht, vielmehr wird poetisch Geschichte und Geschichtliches vermittelt. Kollektive Identitäten verhandeln zwischen Individuum und Geschichte. Diese theoretische Einleitung klingt durchaus schlüssig,...

Kollaboriere nicht mit dem Vergessen

Nieve – Schnee – ist der Name der kubanischen Protagonistin in Wendy Guerras Roman „Alle gehen fort“. Ein ungewöhnlicher Name für ein Kind eines Landes, in dem es nicht schneit. Nieve schreibt von Kindesbeinen an Tagebuch, es ist ihre Zuflucht. Ihre Stärke. Manchmal versteckt sie sich darin, und ein anderes...

Eine Welt aus dem Gleichgewicht

Der Norden Argentiniens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Zwischen Bolivien und Paraguay herrscht Krieg, christliche Missionen dienen als Auffanglager für entwurzelte Indios und stellen Arbeitskräfte für die Forstindustrie. Der junge Eisejuaz, „dieser hier auch“ in der Sprache der Matacos, sucht sein Schicksal. Im Sägewerk und in der Mission...

Literatur einer Zeitzeugin 1934-1938

Als Gerda Lerner (damalige Kronstein) 1938 als Jüdin aus Wien in die USA fliehen konnte, war sie 18 Jahre alt und wollte Schriftstellerin werden. Ihre Erlebnisse 1934-1938 als Heranwachsende in Wien politisierten sie zutiefst und waren lebenslanger Referenzpunkt ihres weiteren Engagements gegen Ungerechtigkeiten und Faschismus. Als „Pionierin der Frauengeschichtsschreibung“ wurde...

Entwicklungsgesetze

Der Inhalt des Romans bewegt sich um zwei bedeutsame Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts, den Evolutionstheoretiker Charles Darwin und den Begründer des historischen Materialismus Karl Marx. Um die beiden miteinander zu verbinden, wird von der Autorin ein junger Arzt als Kunstfigur entworfen, um die beiden in London lebenden Männer voneinander Kenntnis...

Eine kollektive Reise durch die Zeit

Der französischen Bestsellerautorin ist eine ausgesprochen leidenschaftliche Autobiografie gelungen. Ernaux sieht sich als Ethnologin ihrer selbst. Wer sich mit dem eigenen Älterwerden beschäftigt, ist hier an der richtigen Adresse und erhält eine klare Anleitung, um Zeit in Lebensabschnitten nochmals Revue passieren zu lassen. Während gemeinhin Auto- oder Biografien sich oft...

Queeres Leben in den 20er Jahren

Die Mopsa Sternheim Biografie von der vor zwei Jahren verstorbenen Forscherin Ines Rieder entführt einen in die frühen 1920er Jahre. In den Kreisen der damaligen deutschen und französischen DichterInnen, DenkerInnen und politischen WiderstandskämpferInnen wächst Mopsa Sternheim auf. Gemeinsam mit Klaus und Erika Mann, Pamela Wedekind und Annemarie Schwarzenbach lebt sie...