Kategorie: Aktuelle Ausgabe

Werbesexismen verbieten

Berit Völzmann, Aktivistin der deutschen Gruppe „Pink Stinks“, stellt in ihrer Dissertation ein breites gesellschaftspolitisches Themenfeld vor, das auch Nicht-Juristinnen interessiert: Kann und soll sexistische Werbung im öffentlichen Raum verboten werden? Ihre Antwort darauf: Ja natürlich! Beginnend mit einer umfassenden Problemanalyse geschlechtsdiskriminierender Darstellung in der Werbung und Stereotype seit den...

Der lange Weg zum Recht

Frauenrechte sind Menschenrechte – dieser Satz und die Arbeit an der politischen Umsetzung dieses Prinzips beinhalten nach wie vor ein hohes gesellschaftspolitisches Konfliktpotential. Seit ihrem Bestehen (1981) haben auf internationaler Ebene die Convention on the Elimination of all Forms of Discrimination against Women (CEDAW) und die Arbeit des „Ausschusses zur...

Frauen und finanzielle Emanzipation

Der Inhalt des Sachbuches ist durch Titel und Untertitel gut abgegrenzt – es ist ein Appell an Frauen, sich in Geldangelegenheiten zu emanzipieren und sich zukunftsorientiert um ihre Altersvor- bzw. -versorgung zu kümmern. Wie sie das tun können, welche Möglichkeiten es gibt sich beraten zu lassen, wie die rechtliche Situation...

Kollektivitätsverständnis revisited

Der Band sucht einen Blickwechsel, weg vom „Kollektivitätsverständnis im Sinne einer weitgehend homogenen Solidar- und Interessengemeinschaft“ und stellt folgende Fragen: „Inwiefern lässt sich das Eingewobensein in soziale Bezüge in einem stärkeren Sinn als Form kollektiver Bindung verstehen? In welchem Verhältnis stehen derartige Kollektivitätsverständnisse zu jenen, die in der feministischen Intersektionalitätsdiskussion...

Sexarbeit – neoliberale Begriffsverwirrung?

Anita Kienesberger beschäftigt sich in „Fucking Poor“ mit politischen Debatten über Prostitution. Sie stellt dabei die These auf, dass der Begriff „Sexarbeit“ einem entpolitisierten Normalisierungsdiskurs entspringe, der die Ausbeutung von Frauen verharmlose und legitimiere. „Sexradikale Ansätze“ würden verabsäumen, Prostitution als Ausdruck patriarchaler Ungleichheit zu lesen. Dies komme einer neoliberalen Marktlogik,...

Erzähl mir nichts von Nähmaschinen

Wo Rotlichtviertel zu Blaulichtvierteln werden nimmt die (Polizei-)Gewalt gegen SexarbeiterInnen zu und mafiöse Strukturen gedeihen. Die Auswirkungen auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen von SexarbeiterInnen sind verheerend. Die Autorin fordert daher eine umfassende Legalisierung von Sexarbeit, ohne juristische Spitzfindigkeiten („Bestrafung der Freier“). Sexarbeit ist (Dienstleistungs-)Arbeit, ob am Telefon, im Internet, live...

Beruf oder Berufung?

Vielleicht erinnern sich einige noch an den Werbespot der SOS-Kinderdörfer: „Eine SOS-Kinderdorfmutter zu sein ist wahrscheinlich der anstrengendste Job der Welt…“ Der Werbespot zeigt eine junge Frau, die für ihre Fitnessübungen Kinder hochstemmt. Die vorliegende Dissertation „Mütter ohne Grenzen“ beschäftigt sich mit Verschränkungen von Mutterschaft und Arbeit. Sarah Speck hat...

Doing mother im postfordistischen Wandel

Berufstätigkeit von Müttern war in der DDR und sei auch heute noch in Ostdeutschland selbstverständlicher – dies ist die Ausgangserzählung, der Astrid Baerwolf in ihrer umfangreichen ethnografisch angelegten Studie nachgeht. Sie versucht dabei die Frage zu klären, inwieweit sich das Verhältnis von ostdeutschen Müttern zu ihrer Berufstätigkeit verändert hat und...

Informelle Pflege aus wissenschaftlicher Sicht

Rund 80% der Pflege und Betreuungsleistungen werden in Österreich im informellen Rahmen, also von Angehörigen, Bekannten, FreundInnen und Nachbarinnen erbracht. Das Buch befasst sich mit den herrschaftlich verfassten Rahmenbedingungen sowie vielfältigen Problemfeldern der Pflegenden und deckt damit auch Blindstellen sowohl in der Forschung als auch im real existierenden Unterstützungsangebot für...

Care Revolution für alle!

Ein Buch für alle, die Sorgearbeit leisten oder empfangen – also ein Buch für alle – und insbesondere für jene, die etwas daran ändern wollen, wie Sorge- und Reproduktionsarbeit im (krisengeschüttelten) Kapitalismus organisiert sind. Care Revolution ist ein Buch, das deutlich mehr zu sagen weiß, außer dass Widerstand und Organisierung...