Kategorie: Aktuelle Ausgabe

Alphafrauen

Der einführende Band ist eine Montage aus Archivmaterial sowie qualitativen und Gruppeninterviews mit bedeutsamen deutschen Gewerkschafterinnen, beginnt nach dem Zusammenschluss der beiden deutschen Staaten und endet etwa 2010. Es sind insgesamt ca. 30 Themen, die Plogstedt in diesem Zusammenhang behandelt. Die einzelnen befragten Funktionärinnen des DGB sind im österreichischen Raum...

Bikulturelle weibliche Identitäten

Die Sozialpädagogin und erfahrene Sozialberaterin Bülbül-Emanet legt eine interessante empirische Studie vor, in der sie zehn Frauen zwischen 14 und 20 Jahren in narrativen Interviews zu Wort kommen lässt. Mit dem Selbstbild, weder „türkisch“ noch „deutsch“ zu sein, wollen sie sowohl von ihrer Herkunfts- als auch von der sie umgebenden...

Identität als Prozess

In ihrer Dissertation erforscht die Therapeutin und Wissenschaftlerin Cinur Ghaderi die Selbstverortung kurdischer MigrantInnen aus dem Irak in Deutschland. Dazu interviewt sie neun Frauen und 15 Männer, die in Deutschland leben und in unterschiedlichen kurdischen Organisationen und Parteien aktiv sind. Neben politischer Identität und Ethnizitätsentwürfen stehen dabei Geschlechterentwürfe im Vordergrund....

Gender Studies im Widerspruch

Die Universität Wien befindet sich in Feierstimmung – 650 Jahre ist sie alt geworden. Und das zelebriert sie unter anderem mit einer Veranstaltungsreihe zum Thema Gendergerechtigkeit, scheinbar ohne die Ironie wahrzunehmen, die in der Diskrepanz zwischen ihrer öffentlichen Darstellung und der tatsächlichen Umsetzung liegt. Zu Beginn des Jubiläums wirbt die...

Anruf von „Jerry“

Joanna Rakoff hat mit „Lieber Mr. Salinger“ einen flotten Coming-of-Age-Roman geschrieben, für den sie reichlich aus ihren eigenen Erfahrungen schöpft. Als junge Studienabsolventin, die sich eben gegen ein Doktoratsstudium in Literaturwissenschaft entschieden hat, kommt sie Mitte der 1990er Jahre von einem längeren Aufenthalt in Großbritannien nach New York, um einen...

Sex, nerds and archeology

Quasi als Nachtrag zur großen Menge an finnischen Neuerscheinungen anlässlich der vorjährigen Frankfurter Buchmesse erreichte auch noch Miina Supinens Roman „Drei ist keiner zu viel“ die Redaktion. Zwei Erzählperspektiven wechseln einander darin ab: die in der dritten Person gehaltene Perspektive, in der wir die Archäologiestudentin Stella und ihre Sandkastenliebe und...

Neuanfang

Berlin 1945. Die Autorin Hedwig Lohmann – hungrig und krank – macht sich auf den Weg aus der zerstörten Stadt zu einem Kloster, in dem ihre beste Freundin lebt. Sie ist auf der Suche. Auch auf der Suche nach Vergebung, denn sie hat es zugelassen, dass ihre halbjüdische Tochter deportiert...

Und sie schrien. Und sie liefen.

Wien Fünfhaus. Die Nase haben sie noch kaum aus der Volksschule gesteckt, doch allesamt bereits ein Ordentliches zu viel an Erwachsenenwelt erlebt. Sexarbeit ist ein Begriff, den Pamela an den Striemen und blauen Flecken am Körper der Mutter begreifen lernt. Depression bedeutet für Kevin eine Mutter, die tagelang bewegungslos vor...

Jung – talentiert – interessant

Meg Wolitzers Buch „Die Interessanten“ ist eindeutig als großer amerikanischer Gegenwartsroman einzuordnen. Die in epischer Breite angelegte Handlung erstreckt sich von den 1970er Jahren, als sich eine Gruppe von Teenagern in einem künstlerischen Feriencamp zum Club der „Interessanten“ zusammenschließt, bis in die Gegenwart. Zentrales Thema ist, welche Faktoren Lebens- und...

Krankheiten sind Dämonen zuzuschreiben

Princeton 1905. Slades, Burrs, Wilsons sind nur einige Familien der alteingesessenen Elite des Universitätsstädtchens. Ihr Überlegenheitsgefühl ziehen sie aus fröhlich, frömmelnder Selbstgerechtigkeit, Rassismus und gänzlich unreflektierter Bigotterie. Und nun sehen sie sich auch durch einen vermeintlichen Fluch vereint, der die Familien nachhaltig dezimiert. Von Vampiren und New-Jersey-Teufeln wird gemunkelt. Ehemalige...