Junge Georgier*innen, die in Amsterdam, einer Stadt ohne Vorhänge an den Fenstern, in der Drogen legal sind, versuchen, sich ihre Existenzen aufzubauen. Sie sind dem krisen- und kriegsgeschüttelten Georgien entflohen. Astamur, Ornithologe, ist dem Vogelzug der Nachtigallen aus dem iranischen Isfahan auf der Spur. Und sich selbst. Seit seiner frühen...
Seit ihrem Studium in Deutschland arbeitet Fatma, eine Kurdin aus Mittel-anatolien, bei einem niederländischen Konzern. Als ihr Arbeitsplatz einer Umstrukturierung zum Opfer fällt, nutzt sie die Gelegenheit, sich einen lang gehegten Traum zu erfüllen und nach Istanbul zu ziehen. Entstanden ist die Idee auf einer ihrer Dienstreisen, da war sie...
Brigitte Findakly, Koloristin für Comiczeichner*innen, gibt mit der Graphic Novel „Mohnblumen aus dem Irak“ ihr autobiografisches Debüt als Autorin. Findakly hat als Tochter einer Französin und eines Irakers ihre Kindheit im irakischen Mossul verbracht. Als sie Teenagerin ist, siedelt die Familie Anfang der 1970er Jahre aufgrund der politischen Bedingungen im...
Vina Yuns zweiteiliger Comic „Homestories – Koreanische Diaspora in Wien“, der auch nur gemeinsam erworben werden kann, ist dieses Jahr erschienen. In Teil Eins ist das Verweben der mündlichen Geschichten ihrer Mutter mit denen anderer Frauen, die in einem ähnlichen Zeitraum aus Südkorea nach Europa gekommen waren, zentral. „Gastarbeiterinnen“ sollten...
In diesem Buch finden sich in Episoden unterschiedliche Stationen einer Regenbogenfamilie: vom Wunsch zum Kind, zur künstlichen Befruchtung und dem Mütter-Sein. Manche Stellen im Buch sind durchaus witzig und originell beschrieben. Zwar hat mich die merkwürdige Lieblosigkeit zwischen dem seit 22 Jahren bestehenden Frauenpaar irritiert, war doch Liebe am Einband...
Der neue Roman von Sinha beschreibt die Alltagsnöte und Ängste dreier Frauen aus Asien: Esha kommt aus Kalkutta und lebt seit einigen Jahren als Lehrerin in Paris. Sie hadert ob reaktionärer migrantischer Schüler_innen und sieht sich einer massiv feindlichen rassistischen Umwelt gegenüber. Marie wurde von einem französischen Ehepaar adoptiert und...
Wiebke Sievers, Holger Englerth und Silke Schwaiger haben neun nach Österreich zugewanderte prominente AutorInnen befragt: Nach ihren literarischen Anfängen, den Bedingungen im Literaturbetrieb, ihren Vorbildern und nach der Bedeutung von Migration und Mehrsprachigkeit für ihr Schreiben. Dabei zeigt sich, dass Fremd- und Eigenwahrnehmung oft auseinanderklaffen. So erleben die befragten AutorInnen...
In Italien ist das „Migrantin in der Familie“-Modell der häuslichen Pflege äußerst weit verbreitet. Luisa Talamini fragt in ihrem Buch, warum – warum pflegen vor allem Frauen*, warum zu Hause und warum Migrant*innen? Eine Stärke der Arbeit liegt darin, in einer kritischen Betrachtung der Familie als zentrale Instanz das Dilemma...
Im „tertiären Bildungsbereich“, der in Österreich begrifflich für Unis und FHs steht – in Deutschland und der Schweiz können auch bestimmte Berufsausbildungen damit gemeint sein –, macht sich sozialer Ausschluss besonders stark bemerkbar. Aus feministischer Perspektive geht es dabei längst nicht mehr „nur“ um die Kategorie Geschlecht: Migrationserfahrungen, strukturelle und...
Ethnizität und Geschlecht werden im Migrationskontext eng miteinander verknüpft, doch wie kann das „strategische Geflecht“ in der Migrationsforschung entflochten werden? Wie kann Geschlechtergewalt innerhalb migrantischer Gemeinschaften thematisiert werden, ohne das stereotype Bild der Migrantin als hilfloses Opfer und jenes des gewalttätigen patriarchalen Migranten zu verstärken? Wie wird der Diskurs über...
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