Frauen in der ruralen Genderforschung

Der vorliegende Band versammelt die Beiträge der Tagung „Frauen am Land – Potentiale und Perspektiven“ aus 2013. Viele AutorInnen aus unterschiedlichen Disziplinen und Arbeitszusammenhängen spannen in 17 Beiträgen den Bogen von Lebensentwürfen und -realitäten von Frauen in ländlichen Regionen in Bezug auf Arbeitsmarkt, politische Beteiligung, die Bedeutung von Netzwerken, die Situation landwirtschaftlicher Betriebsleiterinnen bis hin zu Gender Planning, Mobilität und intersektionalen Aspekten, und dies alles im länderübergreifenden Vergleich. Aktuelle Forschungsprojekte werden vorgestellt, die anwendungs- und umsetzungsorientierte Themenstellungen der ruralen Frauen- und Geschlechterforschung bearbeiten. Im Unterschied zur urbanen Forschung bestehen viele Fehlstellen, da sich Entwicklungen im ländlichen Raum oft anders darstellen als im städtischen Umfeld, das Urbane jedoch (zu) oft als Norm gesetzt wird. Die Tagungsteilnehmerinnen verabschiedeten ein gemeinsames Resümee und einen Forderungskatalog an die Politik – ein wichtiger Schritt, um einen weiteren Schritt von Wissenschaft zu Politik und aktiver Einmischung zu machen. Besonders ansprechend finde ich die Forderungen nach positiven Vorbildern im Sinne flexibler Geschlechterrollen, weiters den Fokus in der Regionalpolitik aus der wirtschaftlichen Umklammerung zu befreien und mehr auf soziale Gerechtigkeit zu legen und nach Gender Budgeting in den großen EU-Schienen der Gemeinsamen Agrarpolitik und der ländlichen Entwicklung. gam
Frauen am Land. Potenziale und Perspektiven. Hg. von Manuela Larcher, Theresia Oedl-Wieser, Mathilde Schmitt und Gertraud Seiser. 264 Seiten, StudienVerlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2014 EUR 26,90