Verschlagwortet: Zeitgeschichte

Gegen den Krieg denken!

Marlene Streeruwitz stellt fest, dass irgendwo auf der Welt immer Krieg ist. Sie benennt in klaren Worten die Verursacher von Kriegen, die von Menschen gemacht werden. Die Eliten als eine Minderheit, die nur an Profitmaximierung interessiert ist, sind aus ihrer Sicht verantwortlich für die Entstehung und unsäglich brutalen Auswirkungen der...

‚Tough Ladies‘

Sechs intellektuelle Künstlerinnen werden von Deborah Nelson unter die Lupe genommen, um die ihnen gegenüber unternommene patriarchale Fremdwahrnehmung, dass diese innerhalb ihrer angeblich nüchternen Analysen zu wenig empathisch gewesen seien, zu widerlegen. Es sind die Philosophinnen Simone Weil und Hannah Arendt, die Romanautorinnen Mary McCarthy und Joan Dideon, die Ikone...

Afghanistan aus der Nähe

Die Journalistin Antonia Rados nimmt die Leser*innen mit auf eine Reise durch die bewegten letzten vier Jahrzehnte in Afghanistan. Interessant und leicht verständlich schildert sie dabei alles, was sie auf ihren Reisen dorthin erlebt hat, von der sowjetischen Besatzung in den 1980er Jahren über die erste Herrschaft der Taliban bis...

Fotoausstellung

2019 in Brüssel streifen drei Frauen zögernd auf der Suche nacheinander durch eine fotografische Werkschau ihrer verstorbenen Freundin aus Tiblissi. Fotos, die ihre erlebten Jugendjahre zeigen, so dass sie selbst gleichzeitig zu Betrachter­innen und Ausstellungsstücken werden. Erinnerungen an die gemeinsame Kindheit und Jugend Ende der1980er/Anfang der 1990er Jahre im krisen-und...

Lebewesen sind unwahrscheinliche Gebilde

In Kazimira stellt eine Bernsteingrube am baltischen Meer die “Kulisse“ für einen monumentalen Erzählstrang und viele grausame Geschichten dar. Von der Industrialisierung bis in die 2000er spannt sich der Bogen im Tauziehen über ein karges Stück Land und den damit verbundenen Menschen. Über die Jahrhunderte begleiten wir Frauen: Kazimira, Henriette,...

Erwachsenwerden in der Fremde

Das Erdbeben in Friaul im Jahre 1976 lässt die einstmals getrennten Kanaltaler wieder näher zusammenrücken. Die dreizehnjährige Vera wird aus dem italienischen Venzone, einem Dorf nahe der Grenze, nach Villach zu ihrem Großonkel geschickt, um nicht in einem Zelt oder als Aufpasserin kleiner Kinder dahinvegetieren zu müssen. Onkel Hans, Omas...

Lebendige Historie

Erika Mann, heute in erster Linie als Nachlassverwalterin ihres berühmten Vaters Thomas Mann wahrgenommen, wird hier zu einer lebendigen Person. Eine schillernde tatkräftige Frau, die den Kampf gegen Hitler aufnimmt, als alle um sie herum noch an einen „guten Ausgang“ glauben. Ihrer Zeit weit voraus entscheidet sie sich mit allen...

Ich vermisse Dich fürchterlich…

„Was für eine riskante Sache, die Wahrheit auf Tatsachenebene zu sagen ohne theoretische und akademische Verbrämung. […] Der Versuch der Leute, die die politische Kampagne betreiben, läuft darauf hinaus, ein ‚Image‘ zu schaffen, das schließlich das wirkliche Buch zudecken wird. Ich kann nichts dagegen tun, […] weil ein Einzelner per...

Nilpferd auf der Autobahn

Wütend rechnet die Autorin Tamar Tandaschwili in ihrem zweiten Roman mit Patriarchat, Frömmigkeit, Doppelmoral und Korruption im heutigen Georgien ab. Den Rahmen der Erzählung bietet der Austausch zweier Traumatherapeutinnen über ihre Berufserfahrungen. In schnellem Tempo reihen sich blitzlichtartig ins Surreale übergehende Geschichten über Tabubrüche, Selbstmord und Misshandlungen aneinander. Patriarchale Gewalt,...

Die kaputte Glühbirne

Im orthodoxen Georgien sorgte bereits der Titel des Buches „Schuschaniks Kinder“ für Empörung. Schuschanik war eine armenische Prinzessin im 5. Jahrhundert. Sie weigerte sich, zum Zoroastrismus der persischen Herrscher überzutreten. Daraufhin warf sie ihr konvertierter Mann ins Gefängnis, wo sie nach sieben Jahren starb. Ihre Heiligenlegende gilt als das älteste...