Verschlagwortet: Migration

Ein schöner Hype

Irina, die im digitalen Leben Toxische Pommes heißt, hat mit ihren satirischen Tik Toks, die die österreichische Seele porträtieren, in kürzester Zeit einen Riesenerfolg gefeiert. Von Social Media aus bahnte sie sich ihren Weg auf die wichtigsten Kabarettbühnen. Nun ist ihr erster Roman erschienen. Schon wieder ein Roman, der die...

Einmal Exil und zurück

Im Debüt von Maya Binyam berichtet ein namenloser Ich-Erzähler von seiner ungewollten Reise in sein namenloses afrikanisches Herkunftsland. Seltsam unbeteiligt, aber mit subtilem Witz, erfahren wir von der Flugreise aus den USA bis zum Ziel der Reise, einem entlegenen Dorf in der Bergregion des namenlosen Landes, in dem der vermeintlich...

Das Große im Kleinen

Demente Großmutter, ungarische Pflegerin, kiffender Enkel – drei Menschenschicksale treffen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Elvira ist hochbetagt und lebt mit wechselnden 24-Stunden-Betreuerinnen in einem kleinen gelben Haus in der Provinz. Sie war einst Schauspielerin und hat ihren unehelichen Sohn allein großgezogen, der es zu etwas gebracht hat. Marika...

Familienkram

Simon hat vor 25 Jahren die Niederlande verlassen, um sich in Kanada bei einem Onkel väterlicherseits niederzulassen. Die Ablösung von seiner Familie schien ihm notwendig, um unbefangen die eigene Realität zu meistern und sich vom innerfamiliären Druck zu lösen, nun ist er einfacher Facharbeiter mit wenig sozialen Kontakten ohne Hoch-...

Exil anders

Der vorliegende Sammelband liefert einen wertvollen und längst fälligen Beitrag zur Flucht- und Migrationsforschung, denn er beleuchtet Flucht und Vertreibungserfahrungen aus der Perspektive der Frauen. Fokussiert wird auf die Zeit des Nationalsozialismus, also von 1933 bis 1945, sowie auf gegenwärtige Fluchtbewegungen, z. B. aus Syrien oder Tschetschenien. Bei vielen Unterschieden...

Verschiebung der Perspektiven

Postmigration ist ein Begriff, der bereits seit einiger Zeit Eingang in die wissenschaftliche und sozial-/gesellschaftskritische Terminologie gefunden hat. Ist es jedoch möglich, bereits von einem Postmigration Turn zu sprechen? Hat sich bereits ein Theoriewandel vollzogen? Diesen Fragen gehen die Herausgeber*innen nach und zeigen anhand von Bespielen aus Film, Literatur und...

Ohne Papiere Putzen für das Paradies

Armut, Flucht vor Krieg, häusliche Gewalt. Negussie aus Eritrea, Ariana aus dem Kosovo, Antonella aus Chile: Auch sie haben einen Grund, warum sie in die Schweiz gekommen sind. Sie putzen, kochen, hüten Kinder. Sie arbeiten am Bau, in der Gastro, in der Landwirtschaft. Meist für rund 400 bis 600 Franken...

Autobiografie – Bastard der Literatur

Doch gerade eine Form von Autobiografie ist der Roman „Die Fremde“ von Claudia Durastani. Anhand ihrer Familiengeschichte macht sie das Fremdsein in seinen vielen Facetten greifbar, denn ihre Eltern sind gehörlos und wandern von Italien nach New York aus, um schließlich doch wieder in ihre alte Heimat zurückzukehren. Sie beschreibt...

Schweigen ist Gold

Die Ich-Erzählerin Ipek verbringt drei Tage alleine mit ihrem Vater, während ihre Mutter mit Freundinnen auf Kurzurlaub ist. Dahinter steckt der Wunsch, die Sprachlosigkeit, die seit ihrer Pubertät zwischen den beiden herrscht, zu überwinden. In ihrer Kindheit hatte sie ein sehr nahes Verhältnis zu ihrem Vater. Mit trockenem Humor und...

Wo die Ungehörten sprechen

Viele Jahre lang war Melita H. Šunjić in der UNHCR tätig. Nun hat sie einmal mehr ein Buch geschrieben. Dabei lässt sie eine Gruppe zu Wort kommen, der sonst selten zugehört wird: Neun Menschen berichten über ihre Fluchterfahrungen. Sie erzählen von Situationen in den Herkunftsländern, von Wünschen und Hoffnungen und...