Schlagwort: Dystopie

„Ich bin unglücklich.“ „Und?“

Eine Firma, die leidenden Menschen hilft, ihren Selbstmord oder besser gesagt ihren Weg ins Paradies kreativ, dramatisch und poetisch umzusetzen. Ein Drehbuch für den eigenen individuellen Suizid, filmisch aufgenommen und Freund_innen und Verwandten vorgeführt. Ein Szenario, das sich anhört wie eine dystopische Erzählung. Doch Paradise ist eine reine gesellschaftskritische Metapher...

Menschliche Zivilisation in drei Jahrhunderten!

In ihrem dritten Roman entführt uns die Bestsellerautorin Hanya Yanagihara zunächst 1893 nach New York zu einer reichen Bankiersfamilie. Der Großvater der Familie ist darum bemüht, für seinen Enkel einen angemessenen Ehemann zu finden. Er scheitert, da die Leidenschaft seines Enkels diesen stattdessen in die Arme eines verwegenen Luftikus treibt....

Märchenhafte Reise durch Dystopien

Menschen aus verschiedenen Sparten und Ländern haben an diesem feministischen Werk mitgewirkt und gearbeitet. Trotz dieser Diversität ist es gelungen, kollektiv ein großes Ganzes zu schaffen, das von einem roten Faden durchzogen ist. Erzählungen und Lyrik wechseln sich ab, teilweise vom Deutschen ins Englische und Spanische übersetzt, was der Sprache...

Ver(w)irrt im künstlichen Labyrinth

Mit ihrem zweiten Roman legt die österreichische Autorin Raphaela Edelbauer ein epochales Werk vor, an dem sie laut eigener Aussage über zehn Jahre geschrieben hat. Für mich als Leserin wurde diese lange Zeitspanne beim Lesen spürbar und auch beschwerlich. So macht es den Anschein, als ob die Geschichte mehrmals umgeschrieben...

Die Erfindung des Ungehorsams

Eine düstere Welt. Extreme Wetterbedingungen gehören zum Alltag und erschweren das Leben der Menschen. Ling, Arbeiterin in einer Sexpuppenfabrik in China, verbringt ihre Abende alleine und gibt sich ihrer Leidenschaft für Spielfilme hin. Ungeduldig wartet Iris in einem Penthouse auf das nächste Abendessen mit Bekannten. Die Sehnsucht nach einem Gefühl...

Stand-by

Maja Lunde beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit den Auswirkungen des Klimawandels und zeichnet in ihren Romanen komplexe, düstere, wenn auch nicht unwahrscheinliche Zukunftsszenarien. Ihre Bücher vermitteln Wissen und Zusammenhänge auf literarischem Weg und sind nicht umsonst Bestseller. Doch wie ergeht es einer Autorin von dystopischen Romanen angesichts einer unmittelbaren...

Fressen und gefressen werden

Marco ist ein einsamer Mann, nachdem ihn seine Frau nach dem plötzlichen Tod des gemeinsamen Kindes verlassen hat. Er arbeitet auf einem Schlachthof, damit er für die Pflege seines Vaters aufkommen kann. Im Roman von Agustina Bazterrica sind die Tiere weltweit von einem Virus befallen, der sie für die Menschen...

Zur Notwendigkeit der poetischen Alltagsverbesserung

Die Welt, in der Lisa Spalt ihre Geschichte(n) ansiedelt, ist zu einer allumfassenden, dystopischen Welt-Stadt namens Lands mutiert. Und diese Stadt-Welt wird vom Diktator Cramps regiert. Der aber ist kein personifizierbarer, sprich herkömmlicher Bösewicht; vielmehr ist er eine Art diffuses Machtgeflecht, das viele Gesichter trägt und die Landser*innen kontrolliert, indem...

Sprechverbot für Frauen

Vieles in Christina Dalchers Debütroman erinnert in unheimlicher Weise an die aktuellen politischen Entwicklungen in den USA und vielen weiteren Staaten: weiße, fundamentalistisch-religiöse, homophobe Rechtspopulisten sind an der Macht und haben die Gesellschaft blitzartig umgebaut. In dieser dürfen weibliche Menschen nur 100 Wörter am Tag sprechen, nicht arbeiten, lesen, schreiben,...

Beziehung in Zeiten des Weltuntergangs

Die Situation auf der Erde wird immer untragbarer, die Sonne dringt kaum durch die Wolkenschichten, das Pflanzenwachstum ist eingeschränkt und der Hunger wächst. Es sind zwei Jugendliche, an denen nun die Hoffnung der Menschheit hängt. Irma und Sam heißen sie, und sie wurden in einer grandiosen Fernsehshow ausgewählt – ein...