Kategorie: Migration

„Die Sache mit dem Kopftuch“

Kohlenberger, Heyne, Rengs und Buber-Ennser behandeln in Band 10 der Schriftenreihe Migration & Integration das Thema sozialer Inklusion von Geflüchteten aus Afghanistan und Syrien. Sie nähern sich dem Gegenstand aus einer intersektionalen Perspektive mit Fokus auf Frauen: die Chancen der geflüchteten Frau in Österreich in Abhängigkeit von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, normativen...

Wo Unrecht zu Recht wird – eine Anklageschrift

Das Autorinnenkollektiv Meuterei bestehend aus Aktivistinnen, Fluchthelferinnen, Juristinnen, Migrations- und Politikwissenschaftlerinnen sieht sich als Teil der Gesellschaften, die zur Errichtung der Festung Europa geführt haben und die daher in einer besonderen Verantwortung stehen, um diese zu kritisieren und zu bekämpfen. Unser hoher Lebensstandard (durchschnittlicher jährlicher CO2 Verbrauch liegt bei neun...

20 Jahre Selbstorganisierung geflüchteter Frauen

Mit ihrer Publikation bringen refugee women als Aktivistinnen von Women in Exile (WiE) die Geschichte ihrer Selbstorganisierung heraus. Sie thematisieren dabei multiple frauenspezifische Gewalterfahrungen im Kontext von Flucht und die Notwendigkeit eines intersektionalen Blicks auf rassistische und sexistische Verhältnisse. Neben Kämpfen um das Recht auf Gesundheit und reproduktive Gerechtigkeit prangern...

Postmigrantische Theorien und Praxis

Die Bedeutung des Wortes „postmigrantisch“ und die Anwendungsfelder des „postmigrantischen“ Theoriengebäudes werden zu Beginn überzeugend dargestellt. Was Leserinnen eingangs als theorielastig erscheinen könnte, wird spätestens beim Lesen der Beiträge mit Leben und Alltagstauglichkeit gefüllt. So liefert Kathy Davies‘ Beitrag zu „Intersectionality as critical methodology“ Handlungsanleitungen für das Einsetzen von Intersektionalität...

Wenn Migration psychisch krankmacht

In ihrer inhaltsreichen Studie über lateinamerikanische Frauen, die im Laufe ihrer Migration in die Schweiz an Depression erkrankt sind, geht Amina Trevisan der Frage nach, welche biographische Bedeutung das Krankheitserleben im Kontext der Migrationserfahrung und der Gesamtbiographie dieser Frauen hat. Damit fokussiert sie auf die in der Forschung unterrepräsentierten subjektiven...

Wo die Ungehörten sprechen

Viele Jahre lang war Melita H. Šunjić in der UNHCR tätig. Nun hat sie einmal mehr ein Buch geschrieben. Dabei lässt sie eine Gruppe zu Wort kommen, der sonst selten zugehört wird: Neun Menschen berichten über ihre Fluchterfahrungen. Sie erzählen von Situationen in den Herkunftsländern, von Wünschen und Hoffnungen und...

Die Geschichte einer Flucht aus Syrien

Im Jahr 2017 machte ein Foto Schlagzeilen, das den an Land gespülten Leichnam eines dreijährigen Jungen zeigt: Alan Kurdi, der ebenso wie seine Mutter und sein Bruder auf der Flucht vor dem syrischen Bürgerkrieg im Mittelmeer ertrunken war. Die Tante der beiden Kinder, Tima Kurdi, hat in einem erschütternden Bericht...

Zwischen Warten, Bangen und Hoffen

Was für eine Freude es ist, allein schon das Layout und Design dieses schönen Bandes zu bewundern! Der Inhalt steht an Qualität um nichts nach und vereint Kunst, Literatur und Wissenschaft. Drei Autorinnen, alle Sozialanthropologinnen der Universität Bern. Drei Texte. Veronika Siegl forschte in Russland zum Thema Leihmutterschaft und lässt...

Elitäre Diversität und ihre Ausschlüsse

Im „tertiären Bildungsbereich“, der in Österreich begrifflich für Unis und FHs steht – in Deutschland und der Schweiz können auch bestimmte Berufsausbildungen damit gemeint sein –, macht sich sozialer Ausschluss besonders stark bemerkbar. Aus feministischer Perspektive geht es dabei längst nicht mehr „nur“ um die Kategorie Geschlecht: Migrationserfahrungen, strukturelle und...

Entwirren verwobener Machtverhältnisse

Ethnizität und Geschlecht werden im Migrationskontext eng miteinander verknüpft, doch wie kann das „strategische Geflecht“ in der Migrationsforschung entflochten werden? Wie kann Geschlechtergewalt innerhalb migrantischer Gemeinschaften thematisiert werden, ohne das stereotype Bild der Migrantin als hilfloses Opfer und jenes des gewalttätigen patriarchalen Migranten zu verstärken? Wie wird der Diskurs über...